Wetter in England: Forscher warnen vor Dürre-Folgen in Großbritannien
Das Vereinigte Königreich gilt eigentlich als besonders regenreich, was die Täler und Wälder beinahe ganzjährig in Grüntönen strahlen lässt. Wer das Land bereist, packt deswegen üblicherweise auch wetterfeste Kleidung ein.
Aber was passiert, wenn einer Insel das Wasser ausgeht? In Großbritannien wird dieses scheinbare Paradoxon gerade Wirklichkeit – und ein Ende der Krise ist nicht in Sicht.
Vereinigtes Königreich leidet unter historischer Dürre
Englands Wasserreserven schwinden. Die meisten Reservoirs sind nur noch zu zwei Dritteln gefüllt, manche weit darunter. Besonders dramatisch ist die Lage am Wimbleball-See: Er fasst zur Zeit weniger als ein Drittel seines eigentlichen Volumens. Das Land erlebt eine Trockenperiode, wie sie seit Generationen nicht mehr vorkam.
Doch das Ende der Dürre ist nicht in Sicht. Denn Dürreperioden sind selten ein kurzfristiges Phänomen – sie ziehen sich meist über mehrere Jahre hin.
In England hat die extreme Trockenheit des Sommers 2025, dem heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1884, und der ungewöhnlich trockene Frühling zuvor deutliche Spuren hinterlassen.
Solche Wetterextreme erschweren die Erholung der Wasserressourcen erheblich. Offiziell gilt eine Dürre erst dann als beendet, wenn Flüsse, Stauseen und Grundwasservorkommen wieder vollständig aufgefüllt sind – ein Prozess, der Monate, mitunter sogar Jahre dauern kann.
"Edie" zitiert zu diesem Prozess Angaben der britischen Umweltbehörde (Environment Agency). Demnach bräuchte England bis Ende März 2026 mindestens die durchschnittliche Niederschlagsmenge von rund 482 Millimetern, um sich von der aktuellen Trockenheit zu erholen. Doch 2025 haben mit Januar und September nur zwei Monate dieses Soll erfüllt.
Dürre in Großbritannien: Dauerhafte Erholung unsicher
Wie Dr. Will Lang, Chefmeteorologe des britischen Wetterdienstes Met Office, erklärte, bestehe in diesem Jahr ein erhöhtes Risiko für längere Trockenphasen bis in den späten Herbst und frühen Winter hinein. Gleichzeitig warnte er in einer Pressemitteilung der Regierung: "Ohne anhaltende und flächendeckende Regenfälle bleibt eine dauerhafte Erholung von der Dürre unsicher".
Doch damit nicht genug, denn eigentlich muss sich nicht nur von der Dürre erholt, sondern auch Polster für künftige Krisen aufgebaut werden. Helen Wakeham, Vorsitzende der National Drought Group, mahnte daher in derselben Mitteilung vor der anhaltend angespannten Lage:
Forscherin warnt: England könnte 2026 das Wasser ausgehen
Es ist zu erwarten, dass sich die derzeitige Dürreperiode tatsächlich weit in 2026 ziehen wird. Dann könnte der Insel das Wasser ausgehen. Hannah Cloke, Professorin an der Reading University, mahnt gegenüber "Sky News": "Ich denke, wir sollten uns durchaus Sorgen darüber machen, dass die Möglichkeit besteht, dass uns das Wasser ausgehen könnte".
Erst dann würde man beginnen, "Wasser wirklich zu sparen. Sonst nehmen wir es einfach als selbstverständlich hin."
Bis 2050 könnte dem Land täglich sogar bis zu fünf Milliarden Liter Wasser fehlen. Laut Cloke sei es "unsere gemeinsame Schuld". Man habe "nicht darauf geachtet, was passiert". Daher sieht sie die Notwendigkeit, den Wasserverbrauch zu ändern, "denn unsere Sommer werden nur noch heißer werden".
