Wenn die Sonne scheint und in den Städten den Asphalt aufheizt, können gefährliche Wärmeinseln und ein unangenehmes Städteklima entstehen. Die Lösung dafür: Mehr Grünflächen, die das Klima regulieren und abkühlen. Wie sinnvoll Bäume in den Städten sind, hat jetzt eine neue Studie aus der Schweiz ergeben.
Ein Forschungsteam der Universität ETH Zürich hat die Wirkung von Bäumen in Städten erforscht und berechnet, wie stark die Bäume dazu beitragen, dass sich die Atmosphäre in den Städten herunterkühlt. Dazu hat das Team um den deutschen Geoökologen Jonas Schwaab fast 300 Städte in ganz Europa untersucht und Daten von Satelliten ausgewertet.
Das Ergebnis der Studie, die in der Fachzeitschrift "Nature Communications" erschien: In Mitteleuropa kann eine Fläche mit Bäumen durchschnittlich 10 Grad kühler sein als eine bebaute Fläche.
Zudem haben die Forschenden herausgefunden, dass in ganz Europa auch Grünflächen mit Bäumen stärker abkühlen als Grünflächen ohne Bäume. Bei städtischen Grünflächen mit Rasen, Wiese oder Blumen sei der Kühleffekt zwei bis vier Mal geringer als bei Flächen mit Bäumen.
Der Grund dafür ist, dass Bäume durch ihre tieferen Wurzeln mehr Wasser aufnehmen und verdunsten können. "Parks mit Bäumen haben tagsüber in ganz Europa einen deutlich höheren Kühlungseffekt als Parks ohne Bäume", sagte Schwaab der Deutschen Presse-Agentur.
Allein in Deutschland wurden über 36 Städte hinsichtlich ihrer Bäume und Grünflächen sowie deren Wirkung auf das Klima untersucht. Im Vergleich zu anderen Studien zum Einfluss der Vegetation auf die Temperatur haben die Forschenden der ETH Zürich eine große Region betrachtet, weitere Beobachtungen sollen folgen. Die Studie hat bereits Muster aufgedeckt und liefert eine gute Grundlage für die klimafreundliche Gestaltung für die Städte Europas.
(sb)