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Über 400 Jahre alt: Gewaltige Koralle im Great Barrier Reef entdeckt

Die sogenannte Porites-Koralle ist zu 30 Prozent mit Schwämmen und Algen bedeckt.
Die sogenannte Porites-Koralle ist zu 30 Prozent mit Schwämmen und Algen bedeckt.Bild: Springer Nature / Woody Spark
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Über 400 Jahre alt: Gigantische Koralle im Great Barrier Reef entdeckt

28.08.2021, 12:00
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Eine gigantische, mehr als zehn Meter breite Koralle, haben Forschende im Great Barrier Reef vor der australischen Küste entdeckt. Es handle sich um die breiteste dort bisher erfasste Koralle, berichtet das Team im Fachmagazin "Scientific Reports". Mit 5,3 Metern Höhe sei sie zudem die sechsthöchste vermessene Koralle des gesamten Riffs – und mehrere Hundert Jahre alt.

Korallen
Korallen sind übrigens keine Pflanzen, sondern Tiere! In der Wissenschaft werden sie als koloniebildende Nesseltiere bezeichnet. Sie können sich jedoch nicht fortbewegen. Am bekanntesten sind die Steinkorallen, die den Hauptanteil an der Entstehung der Korallenriffe haben.

Wegen der Erwärmung und der Versauerung der Meere
durch die Klimakrise, aber auch durch Schleppnetze der Fischerei und unvorsichtigen Tauchtourismus, sind viele Korallenriffe beschädigt. Dies ist dramatisch, da Korallen eine wichtige Rolle für das Ökosystem Meer spielen: Sie dienen als Brutstätte und Kinderstube für viele Meeresbewohner. Im Lebensraum der Korallen existieren etwa ein Viertel aller bekannten Meeresfische, darunter auch der Clownfisch.

Die Steinkoralle nahe der Insel Orpheus Island zählt zur Gruppe der Porites-Korallen. Ganze 30 Prozent ihrer Oberfläche sind mit Schwämmen und Algen bedeckt, wie die Gruppe um Adam Smith von der James Cook University in Douglas berichtet.

Knapp 5,3 m hoch ist der spektakuläre Fund.
Knapp 5,3 m hoch ist der spektakuläre Fund.Bild: Springer Nature / Woody Spark

Die "große Koralle" überlebte knapp vier Jahrhunderte

Das Wachstum von Porites-Korallen hängt im Wesentlichen von der durchschnittlichen Meeresoberflächentemperatur ab. In Abstimmung mit dem Australian Institute of Marine Science (AIMS) berechneten die Forscher bei der riesigen Koralle ein jährliches Höhenwachstum von 1,21 Zentimetern. Bei der Höhe von 5,3 Metern ergab sich damit ein Alter von 438 Jahren. "Dies ist lange vor der europäischen Erforschung und Besiedlung Australiens", schreiben die Forscher. Das AIMS hat bei 328 Kolonien massiver Porites-Korallen das Alter bestimmt und dabei ein Höchstalter von 436 Jahren ermittelt. Die entdeckte Koralle gehört also auch zu den ältesten des Great Barrier Reef.

"Mit Blick auf die Zukunft gibt es am Great Barrier Reef aufgrund vieler Auswirkungen wie Klimawandel, abnehmende Wasserqualität, Überfischung und Küstenentwicklung echte Besorgnis im Hinblick auf Korallen."
Adam Smith von der James Cook University in Douglas

Die Wissenschaftler nannten die Koralle "Muga Dhambi", was in der Sprache der in der Gegend lebenden Manbarra-Aborigines "große Koralle" bedeutet. Muga Dhambi hat vermutlich 99 Korallenbleichen überstanden, die sich seit 1575 am Riff ereignet haben. Von 1858 bis 2008 wurden in dieser Gegend zudem 46 tropische Wirbelstürme registriert, die der Koralle offenbar nichts anhaben konnten. "Mit Blick auf die Zukunft gibt es am Great Barrier Reef aufgrund vieler Auswirkungen wie Klimawandel, abnehmende Wasserqualität, Überfischung und Küstenentwicklung echte Besorgnis im Hinblick auf Korallen", schreiben Smith und Kollegen.

(fs/dpa)

Klimaschutz-Ranking: Deutschland rutscht um zwei Plätze ab

Deutschland ist im internationalen Vergleich beim Klimaschutz leicht zurückgefallen. Die Bundesrepublik belegt im jährlichen Index, der am Mittwoch von den Umweltorganisationen Germanwatch und dem NewClimate Institute auf der Weltklimakonferenz in Baku vorgestellt wurde, Platz 16 – zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Gründe sind die "Problembereiche" Verkehr und Gebäude, die zu schleppend elektrifiziert werden, sagte Hauptautor Jan Burck von Germanwatch.

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