Wenn die Kälbchen bei ihren Müttern bleiben dürfen, entwickeln sie sich besser.Bild: iStockphoto / Diane Kuhl
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Falls immer noch jemand an den Mythos glaubt: Nein, Kühe geben natürlich nicht von Natur aus Milch, sondern nur, nachdem sie gekalbt haben. Etwa 8250 Kilogramm Milch produziert eine Milchkuh jährlich – dafür muss sie zunächst schwanger werden, das Kalb wird ihr in der Regel direkt nach der Geburt weggenommen.
Dass das auch anders geht, zeigt ein Öko-Hof in Schleswig-Holstein: Die Bio-Bauern von De Öko Melkburen gewähren ihren Milchkühen eine "Elternzeit". Mindestens drei Monate dürfen die Kälbchen bei ihren Müttern bleiben und von ihnen trinken, anstatt mit Ersatzmilch gefüttert zu werden.
Die Kühe leben laut der Website von De Öko Melkburen mit ihren Kälbern im Herdenverband und können, wann immer sie wollen, Milch trinken und mit anderen Kälbern spielen. "Zwar werden die Kühe während dieser Zeit auch gemolken", heißt es weiterhin, "jedoch verzichten wir bewusst auf einen großen Teil der Milch zugunsten einer ethischen Nutztierhaltung. Wir gewähren unseren Kühen ihre verdiente 'Elternzeit'."
Die Kälber dürfen zu jeder Zeit an die "Zapfsäule":
Gegenüber "Utopia" sagt der Geschäftsführer des Bioland-Betriebs Hans Möller, dass die Kälber sich auf dem Hof besser entwickelten, seitdem sie nicht mehr von den Müttern getrennt werden. Seit der Umstellung seien die Kälber wüchsiger, gesünder und vitaler. Möller sagt: "Wir dachten, wir fangen jetzt einfach mal damit an, und haben dann gemerkt, dass es genau das richtige war." Win-Win also für Mensch und Tier.
(ak)
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