Ab 2035 dürfen in Kanada verkaufte Personenwagen, SUVs oder leichte Nutzfahrzeuge keine CO2-Emissionen mehr ausstoßen. Das hat die Regierung in der Hauptstadt Ottawa beschlossen und bereits eine endgültige Vorschrift zum Umstieg auf die emissionsfreien Fahrzeuge veröffentlicht.
Die kanadische Autoindustrie kritisiert die neuen Vorschriften als zu ehrgeizig und weist außerdem auf höhere Kosten für E-Autos sowie ein besonders in ländlichen Gebieten noch immer löchriges Ladenetz hin.
Bis 2026 sollen die gänzlich CO2-freien Fahrzeuge mindestens ein Fünftel und bis 2030 mindestens 60 Prozent aller verkauften Autos ausmachen. Ausnahmen gibt es lediglich für stark abgelegene Regionen im kalten Norden: Denn aufgrund der Kälte entladen sich Batterien (auch unbenutzt) schneller und sind somit weniger effizient.
Aus diesem Grund werden Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEC) mit einer rein elektrischen Reichweite von 80 Kilometern oder mehr auch noch nach 2035 zugelassen.
Branchenvertreter:innen zufolge machten E-Autos im dritten Quartal gut zwölf Prozent der Neuwagenverkäufe in Kanada aus. Der Verkehr ist für rund 22 Prozent der Treibhausgasemissionen in Kanada verantwortlich.
Die neuen kanadischen Regeln ähneln denen in Kalifornien. In dem US-Bundesstaat müssen von 2035 an 100 Prozent der verkauften Neuwagen PHEV oder E-Autos sein. Oder sie müssen mit Wasserstoff betrieben werden.
In Deutschland und der EU insgesamt sind die Regelungen weniger streng: Nach 2035 können neue Verbrenner hier nur noch zugelassen werden, wenn sie E-Fuels tanken. Ursprünglich war es auch in der EU der Plan, von 2035 an nur noch Autos und leichte Nutzfahrzeuge zuzulassen, die kein CO2 ausstoßen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sorgte allerdings dafür, dass auch der Passus mit den E-Fuels in dem Gesetz verankert wird.
Damit haben sich die EU-Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, den CO2-Ausstoß schrittweise zu verringern: Bis 2025 sollen die Emissionen um 15 Prozent gesenkt werden, 2030 sollen es dann bereits 55 Prozent weniger sein.
(Mit Material von Reuters)