
Der Klärschlamm ist in Kläranlagen bisher ein großer Kostenfaktor gewesen.Bild: Getty images / DedMityay
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17.09.2022, 12:3417.09.2022, 12:34
Das Koblenzer Klärwerk wird zum Vorreiter in Europa: Denn das Werk kann mithilfe des Klärschlamms fast seinen kompletten Energiebedarf decken. Bislang gewinnen viele Klärwerke Wärme und Gas aus dem Methangas, das durch den mit Bakterien versetzten Klärschlamm entsteht. Durch diese Methode können 60 Prozent des Energiebedarfs gedeckt werden.
Klärwerk soll zukünftig ganz ohne zusätzliche Energie laufen
In Koblenz geht man jetzt noch einen Schritt weiter: Während der übrig gebliebene Schlamm, das Abfallprodukt des Klärwerks, früher auf dem Acker verteilt und dann in Müllverbrennungsanlagen entsorgt wurde, wird er in Koblenz fortan noch einmal verwendet.
Für die Zweitnutzung wird er getrocknet, bis er nur noch fünf Prozent Feuchtigkeit enthält. Aus dem getrockneten Schlamm wird dann wieder Gas gewonnen. Auf diesem Weg kann die Anlage nahezu klimaneutral funktionieren.
Langfristig soll es gelingen, das Klärwerk ohne zusätzliche Energie zu betreiben. Damit das klappt, sollen zusätzliche Fotovoltaikanlagen auf den Dächern installiert werden.
Europäische Union förderte das Projekt mit zwei Millionen Euro
Die neue Anlage in Koblenz arbeitet effizienter und spart dazu noch Transportkosten. Denn durch die bessere Verwertung des Schlamms wiegt das Material am Ende 11.000 Tonnen weniger, was sich direkt auf die Transportkosten auswirkt.
Hinzu kommt, dass der Schlamm bedenkenlos entsorgt werden kann, da er keine Schadstoffe mehr enthält. Ein weiterer Bonus: Mithilfe der neuen Methode könne man auch Phosphor aus dem Schlamm gewinnen, der bislang importiert werden musste.
Bis Ende August wurde das Projekt von der EU gefördert, nun ist es in den Regelbetrieb übergegangen. Die Kosten für die Umstellung des Klärwerks beliefen sich auf 18 Millionen Euro, zwei Millionen Euro davon trug die Europäischen Union. Die Stadtentwässerung von Koblenz geht davon aus, dass sich die Investition durch die Kosteneinsparungen bei Transport und Strom rechnen wird.
(sp)
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