Super-Events sind nicht gerade für ihre Nachhaltigkeit bekannt. Wenn Zehntausende Menschen an einen Ort reisen, dafür lange Strecken mit dem Auto zurücklegen und große Hallen und Stadien mit Licht, Wasser und Strom versorgt werden müssen – nun ja, dann ist der Energieverbrauch nicht gerade niedrig.
So auch beim Super Bowl 2024. Mehr als 65.000 Menschen pilgern am Wochenende nach Las Vegas, wo sich am Sonntag die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers im NFL-Finale gegenüberstehen.
Hunderte Privatjets sollen dafür in Las Vegas landen, wie das US-amerikanisches Nachrichtenportal "the hill" mit Verweis auf die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten berichtet. Demnach werden 500 Flieger und 3500 zusätzliche Abflüge und Ankünfte erwartet. Der Super Bowl dürfte also einen CO2-Ausstoß der Superlative bedeuten.
Das scheint auch den Organisator:innen bewusst zu sein. Für das diesjährige Sport-Event haben sie sich deshalb eine Kompensation überlegt. Das Allegiant Stadium in Las Vegas wird zukünftig vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben.
Das geht aus einem CBS-Bericht hervor. Demzufolge kommt die gesamte grüne Energie, die für die Großveranstaltung benötigt wird, aus der Wüste Nevadas. Also dem Westküsten-Bundesstaat, in dem sich auch Las Vegas befindet.
Auf einer sogenannten Solar-Farm stehen dort 621.000 Solarmodule, die so viel Energie produzieren, dass damit 60.000 Privatpersonen versorgt werden können – "oder eben ein sehr großes Stadion", schreibt "CBS".
Dem Nachrichtensender zufolge haben die Las Vegas Raiders, das beheimatete Football-Team, einen Vertrag über 25 Jahre mit dem Energieversorger NV Energy unterschrieben. Über zweieinhalb Jahrzehnte soll die Solar-Farm also das Stadion betreiben.
Das Allegiant Stadium gehört zu den neueren Stadien der USA. Erst 2020 wurde es fertiggestellt. Schon beim Bau soll Nachhaltigkeit laut Raiders-Präsidentin Sandra Douglass Morgan eine vordergründige Rolle gespielt haben.
Demnach ist das Dach aus nachhaltigem Plastik konstruiert worden. Nur zehn Prozent Sonnenlicht und Wärme würden hereingelassen, damit weniger Energie für die Kühlung benötigt werde.
Außerdem lässt sich der Rasenplatz per Schienensystem befördern, um ihn zwischen den Spielphasen natürlichem Sonnenlicht statt energieintensiver künstlicher Beleuchtung auszusetzen. Abfall jeglicher Art, darunter Zigarettenstummel und Lebensmittelreste, würden vor Ort kompostiert oder in Energie umgewandelt.
Die Solar-Farm soll zudem riesige Batterien beherbergen, um die erneuerbare Energie zu speichern. Scheint die Sonne einmal nicht, könne der gespeicherte Strom den Energiebedarf fünf Stunden lang decken, heißt es in dem "CBS"-Bericht.
Super-Bowl-Fans müssten sich keine Sorgen machen, dass es zu Unterbrechungen während des Spiels oder der Halftime-Show komme. "Wir haben genug Energie für Usher und seine Beleuchtung und all die Fanfare, die es geben wird", versicherte der Energiebetreiber dem Sender "CBS".