Spätestens während des zweiten Lockdowns musste vermutlich jeder, der sonst seine Jeans direkt im Geschäft aussucht, aufs Online-Shopping zurückgreifen. Dabei haben Kunden bei der Zahlung eine Auswahl aus verschiedenen Methoden. Klarna ist relativ neu dabei, das Unternehmen bietet den Kunden die Option, innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware zu bezahlen.
Seit dem 22. April hat das schwedische Unternehmen noch ein weiteres, außergewöhnliches Feature: In der App wird nun der ungefähre CO2-Fußabdruck von Produkten angezeigt. So sollen beim Online-Shopping klimaschonende Entscheidungen gefördert werden.
Einer Pressemitteilung zufolge soll der durchschnittliche Co2-Wert von jedem Einkauf berechnet und den Kunden vor dem Abschluss des Kaufs angezeigt werden. "Diese Informationen sollten kein Aufpreis oder Luxus bedeuten, für den Verbraucherinnen und Verbrauchern zahlen müssen. Vielmehr sollten sie eine wesentliche Rolle beim täglichen Einkauf spielen. Aus diesem Grund haben wir uns für ein Upgrade der Klarna-App entschieden, um all unseren Kundinnen und Kunden weltweit Zugang zu ihrem CO2-Fußabdruck zu geben, der beim Shoppen entsteht. Wir alle treffen Entscheidungen, die sich auf unsere Umwelt und unseren Planeten auswirken. Deshalb ist es wichtig, dass jeder die Möglichkeit hat smarte Entscheidungen zu treffen, was unser Klima betrifft", sagt Sebastian Siemiatkowski, CEO von Klarna.
Wirklich exakt sei die Berechnung allerdings noch nicht, räumt Klarna ein: "Der Kohlenstoff-Fußabdruck wird mit dem Åland-Index berechnet, der die Kosten eines Einkaufs mit dem Kohlenstoff-Fußabdruck der jeweiligen Händlerkategorie kombiniert. Das bedeutet, dass der Index zwischen Einkäufen beim Blumenhändler oder beim Zahnarzt unterscheiden kann, aber nicht weiß, ob jemand Rosen oder Tulpen gekauft hat. Der Index erhebt nicht den Anspruch, den exakten Fußabdruck des Lebensstils von Verbrauchern zu berechnen, aber er gibt ein ausreichendes Verständnis für die Kohlenstoffemissionen der Ausgaben eines Verbrauchers."
Wer seinen ökologischen Fußabdruck nachhaltig reduzieren möchte, muss natürlich mehr tun, als nur klimafreundlicher zu shoppen. Mit dem Fahrrad fahren anstatt Auto, saisonales Gemüse essen anstatt Fleisch, und mit erneuerbaren Energien heizen – solche Faktoren machen wirklich einen Unterschied. Der WWF-Klimarechner gibt anhand einer Reihe von Fragen eine differenzierte Antwort darauf, wie sehr wir mit unserem Lebensstil der Umwelt schaden.
Wenn beim Online-Shopping von jetzt an angezeigt wird, dass die Herstellung eines Produkts viel Co2 verursacht hat, überlegen Kunden vielleicht zweimal, ob es wirklich ein neues Kleidungs- oder Möbelstück – bei Ikea kann man nämlich ebenfalls mit Klarna bezahlen – sein muss, oder ob man nicht vielleicht etwas Gebrauchtes über Vinted, Ebay Kleinanzeigen oder ähnliche Plattformen kauft.
(sb)