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Fester als Beton: Forschende entwickeln Baustoff aus Lebensmittelabfällen

Discarded and spoiled food on a rubbish heap
Aus Lebensmittelabfällen haben Forschende aus Tokyo einen nachhaltigen Baustoff entwickelt. (Symbolbild) Bild: iStockphoto / Astrid860
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Fester als Beton: Forschende entwickeln Baustoff aus Lebensmittelabfällen

05.06.2021, 10:2007.06.2021, 09:29
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Weil weltweit viel gebaut wird, muss ständig neuer Beton produziert werden. Deshalb gilt Sand mittlerweile als knapper Rohstoff – für dessen Gewinnung oft Ökosysteme und Lebensräume von Tieren zerstört werden. Forschende der Universität in Tokyo haben jetzt einen Baustoff entwickelt, der sogar noch fester ist als Beton und dazu noch nachhaltig: Er besteht aus Lebensmittelabfällen.

Reste von Kohl, Orangen oder Zwiebeln bilden die Grundlage des neuen Baustoffs. Die Lebensmittelabfälle werden zuerst getrocknet und zermahlen und anschließend unter hohen Temperaturen in eine Form gepresst. Auf diese Weise entstehen Blöcke, die den Forschenden zufolge resistent gegen Schimmel und Insekten sind und zudem nicht verrotten. Wie der WDR berichtet, ist das Material aus Kohl sogar dreimal so bruchsicher wie Beton.

Verfahren ist sogar doppelt gut für die Umwelt

Bisher wird noch kein Baustoff nach dem neuen Verfahren produziert. Sollte sich das ändern, könnte durch die Technologie allerdings gleich gegen zwei Probleme vorgegangen werden: sowohl die Knappheit von Sand als auch die Lebensmittelverschwendung.

Die enormen Mengen an Lebensmittel, die tagtäglich weggeworfen werden, verursachen in der Herstellung klimaschädliches CO2 und verbrauchen Energie und Wasser. Dieser Verbrauch wäre nicht umsonst gewesen, wenn den Lebensmittelabfällen durch die neue Technologie noch Verwendung in der Bauindustrie finden würden.

(sb)

Klimaschutz-Ranking: Deutschland rutscht um zwei Plätze ab

Deutschland ist im internationalen Vergleich beim Klimaschutz leicht zurückgefallen. Die Bundesrepublik belegt im jährlichen Index, der am Mittwoch von den Umweltorganisationen Germanwatch und dem NewClimate Institute auf der Weltklimakonferenz in Baku vorgestellt wurde, Platz 16 – zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Gründe sind die "Problembereiche" Verkehr und Gebäude, die zu schleppend elektrifiziert werden, sagte Hauptautor Jan Burck von Germanwatch.

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