Das Thema Pelze spaltet die Öffentlichkeit seit Jahrzehnten: Damit sich der Mensch mit Nerzmantel und Fuchsstola schmücken kann, werden jährlich Millionen Tiere gejagt und vor allem gezüchtet – allein in der Europäischen Union belief sich der Jahresumsatz der Branche 2019 auf 4,5 Milliarden Dollar. Kritikerinnen und Kritiker erheben Vorwürfe der Massentierhaltung und Tierquälerei und protestieren gegen das Tragen der Tierfelle als Mode-Accessoire oder Wintermantel: Das Einkleiden in Pelz bringe Tier-Leid mit sich.
Das monatlich erscheinende Mode-Magazin "Elle" hört nun auf die auf diese Argumente und verbannt Pelze aus seinen weltweit 41 Ausgaben sowie Internet- und Social-Media-Auftritten. Die internationale Direktorin des Modemagazins, Valéria Bessolo Llopiz, erklärte, dass es jetzt darum gehe, ein Zeichen gegen "Grausamkeit gegen Tiere" zu setzen.
"Die Präsenz von Tierpelz auf unseren Seiten und in unseren digitalen Medien entspricht nicht mehr unseren Werten", erklärte Llopiz auf einer Modekonferenz in Großbritannien. Das Mode-Magazin handelte schnell und hat Pelz-Bilder bereits aus 13 der 41 weltweit kursierenden Ausgaben des Magazins entfernt. Die restlichen Überarbeitungen sollen 2022 und 2023 erfolgen.
Das Magazin ist damit Vorreiter in punkto Umwelt- und Tierschutz-Bewusstsein. Die Pelze sollen sowohl aus allen redaktionellen Inhalten als auch aus der Werbung verschwinden. Dieser Einsatz kann auch für andere Magazine und Mode-Labels ein Anstoß sein, Statements in Richtung Tierschutz und Umweltbewusstsein zu setzen. Das jedenfalls hofft PJ Smith, Direktor für Modepolitik bei der Tierschutzorganisation "Humane Society of the United States". Er begrüßte die Entscheidung .
Das Magazin "Elle" (französisch: weibliches Personalpronomen "sie") wurde in Frankreich gegründet und erscheint in einer deutschen Ausgabe bei der Verlagsgruppe Hubert Burda Media. Nach eigenen Angaben weist das Magazin eine weltweite Leserinnenschaft von 33 Millionen Lesern sowie 100 Millionen Internetnutzern auf.
(lmk)