Tierschützer:innen weltweit setzen sich gegen Tierquälerei ein. Als besonders schlimm wird es angesehen, wenn die Tiere zum Zweck der Unterhaltung von Menschen leiden und sogar getötet werden. So passiert es auch beim traditionellen Stierkampf.
Dieser hat seinen Ursprung in Spanien und wurde durch Kolonialist:innen nach Mittel- und Südamerika gebracht – auch nach Kolumbien, wo er heute noch praktiziert wird.
Kolumbianische Tierschützer:innen konnten jetzt aber einen Erfolg verbuchen. Das Parlament des Landes hat für ein Verbot des blutigen Spektakels gestimmt. Der Gesetzesänderung muss allerdings noch Präsident Gustavo Petro zustimmen. Dieser hat auf X aber schon durchscheinen lassen, dass er die Entscheidung gut findet.
Ein traditioneller Stierkampf endet immer mit dem Tod des Stieres. In Arenen werden die Tiere von Toreros (Stierkämpfern) mit Schwertern oder Lanzen angestachelt. Ist das Tier erschöpft, endet der Kampf – dann wird es in der Arena vom Torero getötet.
Obwohl das Vorgehen sehr grausam klingt, wird der Stierkampf in vielen Ländern als Kultur und Tradition angesehen. Allen voran Spanien: Hier sterben laut dem deutschen Tierschutzbund jährlich mehrere Zehntausende Stiere.
Außerdem hat Spanien 2013 den Stierkampf sogar zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Wie es auf der Seite des Tierschutzbundes heißt, habe das Land damit einen gesetzlichen Schutz für die Tradition geboten. Dabei würden nur circa 14 Prozent der Bevölkerung hinter dem Stierkampf stehen.
Auch in Portugal, Mexiko, Brasilien sowie Frankreich ist das Kämpfen mit Stieren vor Publikum noch erlaubt. Frankreich hat den Stierkampf ebenso wie Spanien schon 2011 zum nationalen immateriellen Kulturerbe erklärt.
In Mexiko galt für eineinhalb Jahre ein Verbot. Bis dort im Januar 2024 wieder ein Kampf in der weltweit größten Arena für Stierkampf stattfand. Dies geschah, nachdem der oberste Gerichtshof des Landes im Dezember 2023 ein Urteil für das Verbot gekippt hatte. Das Event im Januar in der "Plaza del Toro" wurde von 41.000 Zuschauer:innen bejubelt, wie der Tagesspiegel berichtete. Jedoch fanden auch Proteste von Tierschützer:innen vor dem Stadion statt.
Das Verbot in Kolumbien wird nicht sofort umgesetzt, sondern gilt voraussichtlich ab Anfang 2028.