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Australien: Dieser Elektro-Zug lädt sich selbst auf

So sieht er aus, der Infinity Train.
So sieht er aus, der Infinity Train.Bild: Fortesecure
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Mobilität: Australien testet selbst aufladenden Elektro-Zug

Elektrozüge sind heutzutage nichts Besonderes mehr. Strom über Ober- und Unterleitungen treibt sie an, Diesel brauchen sie nicht. In Australien gibt es dazu nun aber eine brillante Weiterentwicklung.
24.06.2025, 15:1024.06.2025, 15:10
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Lange sind die Zeiten vorbei, in denen ein Heizer im Schweiße seines Angesichts Kohle in Kessel schippt, um einen Zug anzutreiben. Ruß ist passé und mit ihm auch die Industrie-Romantik. Heutzutage läuft es häufig über Stromleitungen, ober- und unterhalb der Bahnen, Stephen Gray und Benjamin Franklin sei Dank.

Nun ist es so, dass die Energie den Zügen extern zufließen muss, damit sie sich bewegen. Wenn sich die Züge selbst während der Fahrt aufladen, hätten wir eine Art Perpetuum Mobile. Den heiligen Gral der Ingenieurskunst. In Australien konnten Ingenieur:innen den offenbar bergen, wobei nicht unbedingt eine große Innovation dahintersteckt.

Zug kommt voran – dank Bremsung?

So hat das australische Bergbauunternehmen Fortescue einen Prototyp eines sich selbst aufladenden Zuges vorgestellt. Der vollmundige Name: Infinity Train, also ein Zug, der unendlich lange fährt. Dabei braucht er weder extra Kraftstoff noch eine Aufladung.

Eine erste Fahrt hat der Prototyp kürzlich absolviert. Erfolgreich. Die Fahrt ging von Perth in die westaustralische Pilbara-Region, was einer Strecke von 1100 Kilometern entspricht. Der Clou: Durch die Rückgewinnung von Bremsenergie wird die Batterie aufgeladen. Diese wird durch die Motoren, die als Generatoren arbeiten, in elektrische Energie umgewandelt. Für den Zug wäre damit keine zusätzliche Infrastruktur nötig.

Die Züge sollen künftig von den Minen zum Hafen fahren. "In den kommenden Monaten wird der Zug rigorosen Tests unterzogen, um seine Leistung zu bewerten, bevor er später in diesem Jahr auf der Hauptstrecke in der Pilbara zum Einsatz kommt", heißt in einem Linkedin-Beitrag des Fortescue-CEOs.

An sich ist regeneratives Bremsen nichts wirklich Neues. Diese aber direkt in denselben Zug einzuspeisen, schon. Normalerweise fließt die Energie ins Stromnetz, was wiederum nachfahrenden Zügen zugutekommt. Der Grund dafür, dass der Zug scheinbar unendlich lange fahren kann, liegt jedoch nicht ausschließlich an der Technologie.

Strecke bietet ungeahnten Vorteil

Grund ist eine vorteilhafte Strecken-Topografie. Von der Mine zum Hafen geht es 620 Kilometer bergab. Auf dem Hinweg könne der Zug so mehr Energie erzeugen als für die Rückfahrt nötig ist.

Bisher setzte das Unternehmen auf Dieselloks, verbrauchte im Geschäftsjahr 2021 sogar 82 Millionen Liter Kraftstoff. Der Einsatz der Elektroloks könnte für CO2-Einsparungen von 235.200 Tonnen sorgen. Für die Schwerindustrie könnten die Züge aber interessant sein, je nach Strecke.

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