Deutschland will sich vom russischen Gas unabhängig machen, deshalb boomt die Nachfrage nach umweltfreundlichen strombasierten Heizungen. Bis zum Jahresende rechnet der deutsche Mittelständler "Stiebel Eltron" daher mit einem Produktionsrekord von 80.000 Wärmepumpen – das ist ein Plus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen weitere Investitionen von mehr als 600 Millionen Euro. Produktionskapazitäten werden ausgebaut, Forschung und Entwicklung finanziert und neue Arbeitsplätze geschaffen.
Die Nachfrage nach Wärmepumpenheizungen in Deutschland ist enorm: 2021 wurden 154.000 Geräte in Deutschland installiert, 34.000 mehr als im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr wird nun ein noch deutlich größerer Sprung auf 250.000 Heizungswärmepumpen erwartet.
Die Ziele der Bundesregierung sind ehrgeizig gesteckt: Ab 2024 sollen in Deutschland 500.000 Heizungs-Wärmepumpen pro Jahr eingebaut werden. Zu diesem ambitionierten Ziel haben sich jüngst auch alle Teilnehmer des Wärmepumpengipfels mit dem Vizekanzler, Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck und Bundesbauministerin Klara Geywitz bekannt. Mit dabei waren neben Vertretern von Verbänden der Wärmewirtschaft, des Handwerks, der Gewerkschaften und der Verbraucherschutzverbände auch Unternehmen, die Wärmepumpen produzieren.
Um die eigenen Kapazitäten weiter auszubauen, setzt das mittelständische Unternehmen auf Aus- und Weiterbildung und stellt neue Mitarbeiter:innen ein – insgesamt rund 600 weltweit: "Der Fachkräftemangel in der Green-Tech-Industrie bietet den Menschen ganz neue Chancen, beispielsweise wenn Jobs durch den technischen Wandel in der traditionellen Industrieproduktion bedroht sind", sagt Schiefelbein. "Elektriker, Löter oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Heizungs- und Sanitärausbildung haben auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnete Chancen."
(sp/dpa)