Jedes Mal, wenn du dein schales Bier in den Abguss kippen musst, bricht das Herz ein wenig. Wir kennen das Gefühl. Schlimmer noch ist es, wenn Millionen Liter des flüssigen Goldes ungenutzt in den Brauereien vor sich herschimmeln – weil sie während der Coronapandemie, als sämtliche Bars und Clubs geschlossen waren oder noch sind, nicht getrunken werden konnten.
Ein australisches Klärwerk hat allerdings die Lösung gefunden, wie sich das ungenießbare Bier noch nutzen lässt – nämlich zur Herstellung von Bio-Strom. Während der Pandemie verzeichnet "SA Water's Glenelg Wastewate Treatment Plant" in der Nähe von Adelaide Rekordzahlen.
Bier in Energie zu verwandeln ist übrigens gar nicht so kompliziert: Das australische Klärwerk versetzt den Alkohol mit Klärschlamm. Die Mischung wird dann in großen Tanks erhitzt und gibt ein Bio-Gas ab, dass zur Stromgewinnung genutzt werden kann. Mit der Energie wird das Klärwerk betrieben.
Während des Corona-Lockdowns hat das Klärwerk 150.000 Liter abgelaufenes Bier pro Woche genutzt und so 654 Megawatt-Stunden Strom produziert – damit könnte man 1200 Haushalte versorgen.
Lisa Hannant, Senior Manager bei SA Water, beschreibt das Bier, dass der Kläranlage gespendet worden ist, als "flüssiges Gold". Gegenüber der Nachrichtenplattform "Euronews" sagt sie:
Auf diese Art und Weise bekommt das Bier quasi eine zweite Chance – als nachhaltiger Energie-Lieferant. Und das Klärwerk geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie aus der Krise mit etwas Kreativität eine Tugend werden kann.
(ak)