Vor wenigen Jahren wurde pflanzliche Ernährung noch gleichgesetzt mit einem verpönten Öko-Image, das vermeintlich mit einer absoluten Hingabe für Salat einherging. Heute bezeichnen sich nach einer Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) insgesamt sieben Prozent der Deutschen als Vegetarier:innen, drei Prozent ernähren sich vollständig vegan.
Besonders hoch ist der Anteil der Veganer:innen demnach bei den unter 30-Jährigen. Eine solche Entwicklung hat entsprechend vor allem in der Studi-Bubble weitreichende Folgen, die sich auch auf den Speiseplänen der Mensen weltweit widerspiegeln.
International haben sich mittlerweile Studierende von mehr als 80 Universitäten in einer Initiative namens "Plant based universities" zusammengeschlossen. Sie fordern eine hundertprozentig pflanzliche Basis für die Gerichte in ihren Mensen.
Vor allem in Großbritannien ist laut einem Bericht der Organisation ProVeg eine solche Umstellung bereits vielerorts gelungen. Neben dem University College London haben auch die Mensen der Universitäten in Kent, Birmingham und Cambridge ihr Angebot vollständig auf vegane Gerichte umgestellt.
"Durch die Umstellung auf rein pflanzliche Menüs können die Universitäten mit gutem Beispiel vorangehen und ein echtes Engagement für die Bewältigung der Klima- und Umweltprobleme zeigen", erklärt Lucia Hortelano, Sprecherin der ProVeg Organisation. Durch die entsprechenden Änderungen stelle man auch sicher, dass sich die Werte der Studierenden langfristig in den Angeboten ihrer Mensen widerspiegeln.
Auch in Deutschland betreiben mehrere Hochschulen mittlerweile vollständig vegane Mensen. Sowohl die "Mensa Pasteria TU Veggie 2.0" in Berlin als auch die Mensa "Rote Bete" in Bochum wurden im vergangenen Jahr von der Tierschutzorganisation PETA für ihr exzellentes Angebot ausgezeichnet.
Das entsprechende Ranking stellte allerdings heraus, dass an einigen deutschen Mensen noch immer nicht jeden Tag eine vegane Option verfügbar sei. Auch Pflanzendrinks als Milchalternative seien in manchen Cafeterien noch nicht dauerhaft verfügbar.
Die Verantwortlichen der "Plant based universities" starten indes in mehreren Städten weltweit Petitionen, die eine Umstellung auf vollständig vegane Angebote fordern. In den Niederlanden kamen für eine entsprechende Kampagne bereits 1200 Unterschriften zusammen, auch die Studierenden der Universität Graz setzen sich für eine pflanzliche Hochschulverköstigung ein.
Insgesamt besteht in den Augen der Initiator:innen allerdings noch großer Handlungsbedarf bezüglich nachhaltiger Ernährung in allen Hochschulmensen weltweit. So soll auch in Italien in nur etwa 20 Prozent der Universitäten mindestens einmal pro Woche ein veganes Gericht zur Verfügung stehen. Die Salatbar wird bei derlei Rechnungen ausgenommen