Der Lockdown sorgt mal wieder für verwaiste Einkaufspassagen. Die Läden sind weitgehend geschlossen, hinter den Schaufenstern verschwindet die Ware unter einer Staubschicht. Von Menschen keine Spur. Dabei steht Weihnachten vor der Tür. Wer noch keine Geschenke gekauft hat, wird (sehr wahrscheinlich) auf Online-Geschäfte zurückgreifen. Kekse aus dem Supermarkt wären auch eine Option, aber die würden durch die Tränen der Enttäuschung wohl aufgeweicht.
Es ist logisch, dass die Lieferungen für jede Menge CO2 und die Verpackungen für jede Menge Müll sorgen. Retouren könnte es ebenfalls geben. Dass ein Geschenk auf Anhieb nicht gefällt, ist für viele Familien quasi Tradition. Für die Umwelt nicht gerade die besten Voraussetzungen. Trotzdem können wir das Beste aus dieser Situation herausholen – zum Beispiel durch Charity-Shopping, also Einkaufen für einen guten Zweck. Keine Sorge, Mehrkosten gibt es nicht.
Das Prinzip ist einfach: Über eine Charity-Plattform wählen wir einen Onlineshop aus, etwa Zalando, bei dem wir einkaufen möchten. Darauf können wir aussuchen, an welche Hilfsorganisation unsere Spende gehen soll. Anschließend werden wir auf die Seite des Shops weitergeleitet und kaufen ein. Wir zahlen den normalen Preis, der Online-Händler zahlt eine Provision an die Charity-Plattform, von der in der Regel 70 bis 90 Prozent an unseren Wunsch-Empfänger gespendet werden.
Die Auswahl ist groß. Wir haben drei Plattformen für euch rausgesucht:
Wie gesagt, das sind nur ein paar Beispiele. Mit Schulengel und Bildungsspender gibt es auch Plattformen speziell für den Bildungssektor. Die Vielzahl der Möglichkeiten bildet entsprechend ein breites Spektrum an Wertvorstellungen ab. Man kann für Gewaltopfer, Tiere, die Umwelt, Klassenzimmer spenden.
Falls es euch zu umständlich ist, erst eine Plattform auszusuchen, dann Empfänger und Shop, könnt ihr auch Amazon Smile nutzen. Dort könnt ihr schnell einkaufen und spenden. (Dickes) Aber: Amazon spendet lediglich 0,5 Prozent des Verkaufspreises an gemeinnützige Organisationen, etwa den WWF. Das ist deutlich weniger als der Durchschnitt der oben genannten Charity-Plattformen. Der liegt zwischen zwei und zehn Prozent des Verkaufspreises eines Produkts.
Mittlerweile gibt es auch einige Online-Shops, die einen Teil ihrer Gewinne spenden, was im Übrigen ebenfalls deutlich mehr als 0,5 Prozent sind. Buch7 spendet 75 Prozent. Das Geld geht etwa an den Verein Viva con Agua, der sich für einen weltweit sicheren Zugang zu Trinkwasser einsetzt. Oder auch 5000 Euro an Atmosfair. Die engagieren sich mit unterschiedlichen Klimaschutzprojekten, etwa zur Energiewende oder Umweltbildung. Der Ecobookstore spendet seine Einnahmen an den Verein "Rettet den Regenwald".
Die Möglichkeiten sind vielseitig. Wenn ihr also nicht nur eurer Familie zum Weihnachtsfest eine Freude machen wollt, könnt ihr euch die Portale nochmal genauer anschauen, so kitschig das auch klingen mag.
(tkr)