
Mit sogenannten Flüssigbäumen will ein Projekt aus Belgrad die Luftqualität in Innenstädten verbessern.Bild: Univerzitet u Beogradu / Ivan Spasojević
Good News
14.05.2023, 10:3114.05.2023, 11:23
Zwischen engen Häuserfluchten und auf zubetonierten Straßen bietet sich in Innenstädten oft kaum Platz mehr für Bäume und andere Pflanzen. Kein Wunder, dass die Luftverschmutzung in vielen Städten der Welt auf Rekordniveau liegt.
Mit dramatischen Folgen: Wie Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dokumentieren, sterben rund 300.000 Menschen in Europa jedes Jahr vorzeitig an den Folgen einer hohen Schadstoff- und Feinstaubbelastung. Insbesondere in dicht besiedelten städtischen Gebieten.
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Um dagegen progressiv vorzugehen, hat das serbische Projekt Liquid 3 einen neuen Ansatz zur Begrünung von Städten entwickelt, der auch in bestehenden Straßeninfrastrukturen helfen könnte: Sie pflanzen "flüssige Bäume".
"Flüssig-Bäume" enthalten Wassertanks mit Super-Algen
Was wie aus einem Anime entsprungen klingt, ist eine Art Photo-Bioreaktor, der CO2 absorbiert und so die Luftqualität in der Stadt verbessern können soll. Konzipiert wurde Liquid 3 vom Institut für multidisziplinäre Forschung an der Universität Belgrad in Serbien.
Ihr entwickelter Reaktor besteht dabei zum größten Teil aus Wasser, das sich in Tanks mit einem Fassungsvermögen von 600 Litern befindet. Dem Wasser sind Mikroalgen zugesetzt, die im Tank blühen und so CO2 absorbieren und durch Photosynthese in Sauerstoff umwandeln. Die Flüssigbäume wurden dann in belebten Stadtgebieten mit schlechter Luftqualität aufgestellt. Doch taugen sie als Baum-Ersatz wirklich was?
Algentanks absorbieren CO2 bis zu 50-mal effektiver
Nach Angaben der Entwickler:innen – ja. Ihnen zufolge soll schon ein einziger Photobioreaktor so viel CO2 absorbieren wie zwei 10-jährige Bäume oder eine 200 Quadratmeter große Rasenfläche. Die Superpower bringen dabei die Mikroalgen im Wasser, die Kohlendioxid 10 bis 50 Mal effektiver als Bäume binden können.
Mit ihren Hightech-Algentanks will das Projekt damit Erste-Hilfe in Sachen Umweltschutz leisten. Denn auch wenn einfach mehr Bäume in den Städten zu pflanzen grundsätzlich natürlich günstiger und ästhetisch ansprechender wäre, gibt es dabei ein Problem. In vielen städtischen Gebieten ist der Boden nicht feucht oder nährstoffreich genug für natürliche Bäume.

Parks in Innenstädten spenden Abkühlung vor allem an heißen Sommertagen.Bild: pexels / Chris J Mitchell
Diese könnten ohne größere Pflegemaßnahmen kaum mehr überleben: Besonders alleinstehenden, isolierten Bäumen fällt es schwer, sich vor Krankheiten zu schützen. Einige ersticken durch den undurchlässigen Beton. Das bestätigte auch der Bund Naturschutz (BUND). Von Stadtplanern werden Bäume deshalb bereits schon länger im Rahmen von stadtweiten Projekten in Gruppen gepflanzt, um ihr Überleben und ihre Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten. In vielen Fällen fehlen den Regierungen die Mittel oder der Wille, um umfassende Begrünungsmaßnahmen umzusetzen.
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