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Fluss Vjosa: Nach 10 Jahren wird neuer Nationalpark in Albanien endlich eröffnet

FILE - The sun sets behind the Vjosa River near Tepelene, Albania. Officials on Monday, June 13, 2022. The Albanian government on Wednesday, March 15, 2023 formally designated the Vjosa River and its  ...
Der Fluss Vjosa hat jetzt den höchsten Schutzstatus.Bild: AP / Felipe Dana
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Nach zehn Jahren: Neuer Nationalpark in Albanien endlich eröffnet

20.03.2023, 11:14
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Zehn Jahre haben sich Umweltschützer:innen für den besseren Schutz eingesetzt. Jetzt wurde für den albanischen Fluss Vjosa endlich ein großer Erfolg erzielt. Er ist von der albanischen Regierung offiziell zum Nationalpark erklärt worden.

Der frei fließende Fluss entspringt in Griechenland. Mit seinen Nebenflüssen bildet er ein einmaliges Flusssystem. Durch die Erklärung zum Nationalpark hat er den höchst möglichen Schutzstatus. Zudem kann das Überleben von unzähligen Tier- und Pflanzenarten gesichert werden.

FILE - People raft on the Vjosa River near Permet, Albania, June 25, 2019. The Albanian government on Wednesday, March 15, 2023 formally designated the Vjosa River and its tributaries a national park, ...
Zahlreiche Umweltschutzorganisationen haben sich für den Fluss starkgemacht. Bild: AP / Felipe Dana

Umweltschützer:innen der Organisationen EcoAlbania, Riverwatch, EuroNatur und der griechischen MedINA haben sich Taz zufolge am Mittwoch zu einer Feier in Tepelena am Mittellauf des Flusses getroffen, um den Erfolg zu feiern – gemeinsam mit Albaniens Präsident Edi Rama.

Billiger Strom aus Wasserkraft

Dabei stieß die Idee, den Fluss in einen Nationalpark zu verwandeln, zunächst auf Widerstand. Die Bevölkerung Albaniens erhoffte sich billigen Strom, der durch Wasserkraft und die Errichtung von riesigen Staudämmen erzeugt werden sollte. Das zumindest versprachen türkische Investor:innen. Aus dem Fluss Vjosa sollte durch Wasserkraft klimafreundliche Energie gewonnen werden.

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Gegen dieses Vorhaben protestierten allerdings zahlreiche Anwohner:innen, die Angst um ihre wirtschaftliche Existenz hatten. Ganze Dörfer wären in den Fluten versunken – und ob es Entschädigungen gegeben hätte, ist fraglich.

Albanien setzt jetzt auf Windkraft

Statt auf Wasserkraft setzt Albanien jetzt verstärkt auf die Windkraft. Die Regierung erhofft sich, dass die Erklärung des Flusses zum Nationalpark den Tourismus anregen werde.

Die Umweltorganisation EcoAlbania ist mit dem Erfolg allerdings noch nicht vollends zufriedengestellt. Sie fordert, dass Lücken geschlossen werden und 70 Kilometer in Griechenland ebenfalls in den Nationalpark eingegliedert werden.

Umweltschützer gehen gegen Flughafenbau in Flussdelta vor

Erst vor wenigen Wochen sind Umweltschützer:innen in Albanien rechtlich gegen den Bau eines Flughafens vorgegangen, um das Naturschutzgebiet zu schützen. Der Airport soll im Delta des Flusses errichtet werden, der an dieser Stelle in die Adria mündet.

The valley of the Vjosa River in Albania
Der Fluss Vjosa und seine Tier- und Pflanzenarten stehen jetzt unter Schutz.Bild: iStockphoto / Goran Safarek

Gefährdet sei durch den Bau vor allem auch die Narta-Lagune, ein einzigartiges Feuchtgebiet, in dem Flamingos, Pelikane, Reiher und andere Vogelarten ansässig sind.

Der Rechtsanwalt Dorjan Matlija erklärte, dass die Regierung bei der Genehmigung des Baus gegen zahlreiche Gesetze und internationale Verpflichtungen zum Erhalt von Naturschutzgebieten verstoßen habe. Auch der Regierungsbeschluss zur Herabstufung des Schutzgrades des Baugebiets inmitten des Vjosa-Deltas sei ungesetzlich gewesen.

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