Der Nationalpark Iguazú in Argentinien, der Nationalpark Iguaçu in Brasilien und dazwischen: die bekannten Iguazu-Wasserfälle. Ein atemberaubendes Naturspektakel. Doch die tier- und pflanzenreiche Landschaft hat zu kämpfen: Durch die Abholzung und den vermehrten Einzug von Landwirtschaft und Straßen, nimmt auch die Wilderei zu – eine Bedrohung für die Tierwelt. Unter anderem der Jaguar, der in der Gegend beheimatet ist, soll vor der illegalen Jagd geschützt werden.
Eine Kontrolle der Jagd sei dringend erforderlich, sagt Yara Barro, Biologin und Koordinatorin von Onças do Iguaçu, einem brasilianischen Jaguarschutzprojekt der "BBC". Neue Technologien sollen Orte aufspüren, an denen Wilderer auftauchen können.
Die Wilderer zu verhindern, ist für die Mitarbeitenden des Parks gar nicht so einfach. Erschwert wird das Problem noch, wenn wenige Mitarbeitende für eine große Fläche und ihre Überwachung verantwortlich sind. Neue Kartierungstechnologien sollen den Ranger:innen künftig bei ihrer Arbeit helfen.
In den 2000er-Jahren hätte man noch auf handschriftliche Feldberichte zurückgegriffen, berichtet Cecilia Belloni. Sie ist eine langjährige Parkrangerin, die an der Ostgrenze des argentinischen Iguazu-Nationalparks stationiert ist. Gegenüber "BBC" berichtet sie:
Diese Informationssysteme können die Touren der Ranger:innen effizienter machen, erklärt sie. Der Grund: Daten könnten besser protokolliert werden. Zudem haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, relevante Informationen besser einzuschätzen. Dazu gehören zum Beispiel Brände, Abholzung oder eine Änderung in der Landnutzung.
Die neuen Anwendungen können die Ranger:innen auch auf ihrem Smartphone nutzen. Laut Federico Rodríguez Mira, Parkwächter des Iguazu-Nationalparks, soll die Nutzung des Smart-Systems bis Anfang 2024 auf alle noch übrigen Parks ausgeweitet werden.
Die Naturschützer sind auch weiterhinauf der Suche nach neuen Technologien, um gegen Wilderei vorzugehen. Im Blick haben sie auch schon eine neues Tool, das auf Audio basiert. Eine solche akustische Methode wurde bereits über einen Zeitraum von sieben Monaten getestet. Ab August 2018 haben Forscher:innen aus Brasilien und Argentinien sie genutzt, um Hotspots der Wilderei in den beiden Nationalparks aufzuspüren.
Dazu wurden Audiorekorder hoch oben in den Bäumen ausgestellt – so waren sie nicht in Sichtweise der Wilderer und konnten das Geräusch von Gewehrschüssen aufzeichnen. Mit den Informationen erstellten die Forscher:innen eine Vorhersagekarte der Wilderei-Aktivitäten. Auch dieses System könnte die Arbeit der Ranger:innen in Zukunft noch produktiver machen.