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Weniger Stadtbeleuchtung wegen Energiekrise führt zu klarem Sternenhimmel

In der Großstadt Berlin kann man aufgrund der verringerten Lichtverschmutzung derzeit wieder mehr Sternschnuppen am Nachthimmel sehen.
In der Großstadt Berlin kann man aufgrund der verringerten Lichtverschmutzung derzeit wieder mehr Sternschnuppen am Nachthimmel sehen.bild: getty images/ m-gucci
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Weniger Stadtbeleuchtung wegen Energiekrise führt zu klarem Sternenhimmel

13.08.2022, 11:1513.08.2022, 11:30
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Um Strom zu sparen, sollen in Berlin nachts weniger Gebäude als sonst beleuchtet werden: Berlins Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hatte wegen der drohenden Energiekrise angekündigt, dass zahlreiche öffentliche Objekte in der Hauptstadt nachts schrittweise nicht mehr angestrahlt werden. Dabei handelt es sich um etwa 200 Gebäude und Wahrzeichen wie Siegessäule, Gedächtniskirche, Berliner Dom und Rotes Rathaus.

Das hat nach Meinung von Planetariumschef Tim Florian Horn auch Vorteile: Nicht nur für Astronom:innen sei das gut, sondern auch für die Pflanzen- und Tierwelt, die einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus brauche, sagte der Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin der "Berliner Zeitung". "Auch Menschen schlafen durch das viele Licht in der Stadt anders, und sogar der Hormonhaushalt wird davon beeinflusst."

Mit Lichtschutzkonzept könnten Menschen in Berlin wieder mehr Sterne sehen

"In Berlin gibt es viel Lichtschmutz", sagte Horn. "Man kann die Stadt deshalb auch aus dem All sehr schön sehen. Sogar die Ost-West-Teilung kann man aufgrund der unterschiedlichen Glühbirnen in den Straßenlaternen noch erkennen."

Horn sprach sich in dem Interview dafür aus, für Berlin grundsätzlich ein Lichtschutzkonzept zu entwickeln. "Mir geht es darum, wie man auch in einer Großstadt eine Beleuchtung hinbekommen kann, die nicht krank macht", sagte Horn, der Direktor des Zeiss-Großplanetariums und der Archenhold-Sternwarte ist.

Dann werde es nicht so sein, dass man plötzlich wieder die Milchstraße sehen könne. Das könne man in Westeuropa nur noch an wenigen Orten, etwa im Sternenpark Westhavelland. "In Berlin kann man nachts nur noch ein, zwei Dutzend Sterne sehen", sagte Horn. "Eigentlich wären es 3500 Sterne. Vielleicht werden es mit einem Lichtschutzkonzept wirklich wieder ein paar mehr sein."

(sb/dpa)

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