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Schiffsflotte MSC verlegt Route zum Schutz von Blauwalen

Blue whale diving near Sri Lanka with a cargo ship in the background
Nur eine minimale Routen-Änderung der Containerschiffe vor Sri Lanka könnte Blauwalen viel mehr Sicherheit bringen.Bild: getty images / sbedaux
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Tierschutz priorisiert: Containerschiffs-Flotte verlegt Route zum Schutz von Blauwalen

18.09.2022, 12:12
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Die weltweit größte Containerschiffsflotte – die MSC (Mediterranean Shipping Company) – verändert ihre Route an der Südspitze Sri Lankas und fährt zukünftig 15 Seemeilen (etwa 38 Kilometer) südlicher, um potenzielle Kollisionen mit Blauwalen zu vermeiden.

Diese Entscheidung hat die Reederei aufgrund von wissenschaftlichen Untersuchungen des internationalen Tierschutzfonds (IFAW) über die Walverbreitung in der Region getroffen.

Blauwale sind stark bedroht

Blauwale wurden im 20. Jahrhundert durch die Jagd fast komplett ausgerottet. Ihr Bestand hat sich inzwischen zwar wieder erholt, allerdings sind sie noch immer stark bedroht.

Das Gebiet vor der Südspitze Sri Lankas ist sehr nährstoffreich, weshalb sich Blauwale hier das gesamte Jahr über aufhalten. Dabei tummeln sich die weltweit größten Tiere nur kurz unter der Wasseroberfläche, wodurch die kreuzenden Containerschiffe eine große Gefahr für sie darstellen.

Immer wieder werden Wale hier schwer durch Schiffe verletzt, da sie keine Ausweichmanöver gelernt haben und auch nicht wegschwimmen.

Andreas Dinkelmeyer vom internationalen Tierschutzfond (IFAW) lobt die Routenänderung der Containerschiffe:

"Mit diesen kleinen Änderungen leistet MSC einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser bedrohten Wale. Zusammenstöße mit Schiffen enden für Wale häufig tödlich und auch die Population vor Sri Lanka ist gefährdet. Schiffskollisionen sind sowohl ein Problem für den Artenschutz als auch für das Wohlergehen der einzelnen Wale. Schon ein angefahrener Wal ist einer zu viel."

Die Ozeangebiete vom Südwesten bis zum Osten Sri Lankas wurden zum wichtigsten Meeressäugetiergebiet erklärt. Die hier lebenden Blauwale werden etwa 25 Meter groß und können 80 bis 90 Jahre alt werden.

(sp)

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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