Nachhaltigkeit
Good News

Gurkenwasser statt Streusalz: Eine Stadt in Bayern wird beim Winterdienst kreativ

Gurkenglas
Gewürzgurken sind nicht nur ein leckerer Snack: das Salzwasser aus der Gurkenproduktion lässt sich als nachhaltige Streusalz-Variante nutzen (Symbolbild).Bild: iStockphoto / Milena Khosroshvili
Good News

Gurkenwasser statt Streusalz: Eine Stadt in Bayern wird im Winterdienst kreativ

08.12.2021, 11:5308.12.2021, 12:07
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Stadt Dingolfing in Bayern setzt Gurkenwasser anstelle von Streusalz ein. Normalerweise werden vom Winterdienst Streusalz, Split und Sand gegen Schnee und Eis verwendet. Die herkömmlichen Streumittel bringen jedoch negative Auswirkungen auf die Umwelt mit sich. Bäume und Pflanzen leiden unter der Belastung der starken Streumittel. Deshalb hat sich eine Stadt in Bayern nun eine kreative und nachhaltige Option ausgedacht: ein Streu-Produkt aus Gurkenwasser.

In der bayerischen Stadt Dingolfing steht das Werk von Develey. Dort werden pro Jahr etwa 17.000 Gewürzgurken verarbeitet. Das Wasser, in dem die Gurken gelagert werden, stellt nach dem Produktionsprozess nur noch ein Abfallprodukt dar.

Daher kam ein Mitarbeiter des bayerischen Unternehmens auf die Idee, die großen Mengen an Gurkensalzwasser aus der eigenen Produktion im regionalen Winterdienst einzusetzen. Anstatt das Salzwasser der Gurken aufwendig und mit hohen Kosten verbunden in einer Kläranlage wieder aufzubereiten, wird es für den Winterdienst-Nutzen nun zur Sole produziert. Das Endprodukt wird von den regionalen Straßenmeistereien auf den verschneiten und vereisten Straßen verteilt.

Herkömmliches Streusalz teurer und umweltschädlicher

Diese nachhaltige Variante schont die Umwelt und ist effektiv. Die hier verwendete Sole unterscheidet sich in der Qualität nicht von der ursprünglich verwendeten. Doch das herkömmliche Streusalz ist wesentlich aggressiver und sorgt für einem höheren Wasserverbrauch, da es erst hergestellt werden muss.

2019 wurde das Pilotprojekt des alternativen Streumittels, alias Gurkenwasser, vom bayerischen Ministerium für "Wohnen, Bau und Verkehr" gestartet und auch finanziell unterstützt. In diesem Jahr geht das Projekt in die dritte Runde der Testphase.

(lmk)

Nach Wels-Angriffen: Fischerei-Experte sieht drei Handlungsoptionen
In Bayern sind mehrere Badegäste an einem See von einem Wels angegriffen worden. Den nächsten Ausflug an einen Badesee wollen einige nun verschieben. Aber ist die Angst vor den Fischen berechtigt?

Über Welse wurde in Deutschland in den vergangenen Wochen weitaus häufiger diskutiert, als das normalerweise der Fall ist. Grund für die erhöhte Aufmerksamkeit: Ein zwei Meter großer Wels hatte am 20. Juni gleich mehrere Badegäste an einem bayrischen See gebissen. Danach überschlugen sich die Schlagzeilen geradezu und es war unter anderem von einer "Wels-Attacke" und einem "Beiß-Vorfall" zu lesen.

Zur Story