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Gute Nachrichten: Wal-Kot hat erstaunlichen Effekt

Wal im Meer
Der Schutz der Wale und die Erhöhung der Walpopulationen hat auch eine große Bedeutung für den Klimaschutz.Bild: getty imaeges/ Craig Lambert
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Wal-Kot kann die Klimakrise bekämpfen

29.12.2022, 11:4229.12.2022, 11:42

Forschende haben eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Zugegeben, es klingt auch wirklich kurios: Wal-Exkremente fördern die Gesundheit des Weltklimas. Das berichtete das britische Online-Magazin "Independent". Tatsächlich tragen Wale in den Ozeanen erheblich dazu bei, dass CO₂ abgebaut wird.

Die jahrzehntelange kommerzielle Wal-Jagd aber sorgte für einen Rückgang der Populationen um 81 Prozent. Dies bedeutete auch einen erheblichen Schaden der biologischen Kohlenstoffpumpe. Würde sich Wal-Population erholen, so besagen es die Forschenden, wäre auch dem Weltklima geholfen.

Der Ozean als Kohlenstoffspeicher

Der Ozean wirkt als wichtiger Kohlenstoffspeicher, er hat in den letzten zehn Jahren rund ein Fünftel der vom Menschen verursachten Kohlenstoffemissionen absorbiert. Die Speicherung und Bindung von Kohlendioxid ist ein entscheidender Bestandteil der Eindämmung der globalen Erwärmung.

Dieser Prozess wird in der Regel im Zusammenhang mit Pflanzen von Bäumen oder der Wiederherstellung von Feuchtgebieten diskutiert, weniger jedoch durch und mithilfe von Säugetieren.

Wale tragen zur Eindämmung der globalen Erderwärmung bei.
Wale tragen zur Eindämmung der globalen Erderwärmung bei.bild: pexels / Silvana Palacios

Wale unterstützen Fotosynthese

Forschende haben jedoch herausgefunden, dass einige der größten Säugetiere der Erde potenziell zur Verringerung des CO₂-Gehalts in der Atmosphäre beitragen können.

Blauwale zum Beispiel fressen täglich etwa 8000 Pfund (3,63 Tonnen) kleine Krebstiere, Krill und fotosynthetisches Plankton. Die Ausscheidungen der Wale wiederum sind reich an Nährstoffen, die das Gedeihen winziger Meereslebewesen fördern und so die Fotosynthese und die Kohlenstoffspeicherung unterstützen. Das Forschungsteam, das aus Wissenschaftler:innen der Universitäten von Alaska Southeast und Otago in Neuseeland besteht, schreibt in der Studie:

"Aufgrund ihrer Größe und Langlebigkeit können Wale starke Auswirkungen auf den Kohlenstoffkreislauf ausüben, indem sie Kohlenstoff effektiver als kleine Tiere speichern, extreme Mengen an Beute aufnehmen und große Mengen an Abfallprodukten produzieren."

Mehr Wale zum Schutz des Klimas

Wale können knapp 100 Jahre alt werden. Wenn sie sterben, fallen ihre Körper auf den Meeresboden, wo sie beim Zerfall Kohlenstoff an die Tiefsee abgeben. Das trägt zur biologischen Kohlenstoffpumpe bei, bei der Nährstoffe und Chemikalien zwischen dem Meer und der Atmosphäre ausgetauscht werden.

Nach Ansicht der Wissenschaftler:innen ist es besonders wichtig, die Populationen der Wale zu schützen und ihre Zahl zu erhöhen, um die Ozeane als Kohlenstoffspeicher zu stärken.

Seychellen: Riesenschildkröten gedeihen nach künstlicher Bebrütung
In freier Wildbahn kommt die Aldabra-Riesenschildkröte ausschließlich auf den Seychellen vor. Ihre Population ist weitgehend stabil, doch immer wieder schlüpfen keine Babys aus ihren Eiern, obwohl sie befruchtet sind. Forscher:innen haben nun einen Weg gefunden, der dieses Problem lösen könnte.
Riesenschildkröten waren einst auf unzähligen Inseln im Indischen und Pazifischen Ozean verbreitet. Jahrhundertelang hatten sie kaum natürliche Feinde und konnten sich ungestört entwickeln. Mit der Ankunft des Menschen änderte sich das aber schlagartig. Sie machten Jagd auf die gemächlichen Tiere, zerstörten ihren Lebensraum und schleppten unter anderem Ratten ein, die sich über die Eier oder frisch geschlüpften Babys hermachten.
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