Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, fährt mit seinem Fahrrad über eine beheizbare Radbrücke, die er kurz zuvor eröffnet hatte.Bild: dpa / Christoph Schmidt
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31.07.2021, 12:0031.07.2021, 12:02
Fahrräder gehören zu Tübingen wie die
Stocherkähne oder der Hölderlinturm – Radfahrer können im nächsten
Winter erstmals sogar über eine beheizbare Brücke fahren.
Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) gab die Stahlkonstruktion am
Donnerstag selbst frei, indem er mit seinem eigenen Fahrrad darüber
fuhr.
Die Kosten für die erste von drei bis 2025 geplanten, beheizbaren Brücken liegen bei etwa 1.7 Millionen Euro, wobei auf die
Heizschleifen 22.000 Euro entfallen.
Heizung als Alternative zum Streusalz
Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC ist die
beheizbare Brücke ein Novum. Weder dem Landes- noch dem Bundesverband
ist bekannt, dass jemals vorher eine solche beheizbare Fahrradbrücke
gebaut worden wäre.
"Der ADFC findet beheizbare Brücken für
Fahrradfahrer sinnvoll. Mit Streusalz kann die Glätte nicht zu 100
Prozent beseitigt werden. Außerdem greift es die Brücken an", sagte
eine ADFC-Sprecherin in Stuttgart.
Boris Palmer plant ein "Superradwegenetz"
Laut Palmer reduziere Streusalz auch die Lebenszeit einer solchen Brücke erheblich. Abtauen hingegen koste kaum Strom, der in Tübingen zu 70 Prozent ohnehin aus erneuerbaren Energien komme. Mit dieser Brücke könne das Fahrrad als Fortbewegungsmittel bei jedem Wetter benutzt werden.
Die neu eröffnete Stahlkonstruktion ist etwa 35 Meter lang und vier Meter breit. Sie ist ein weiterer Schritt des von Palmer geplanten "Superradwegenetzes".
Das "Blau Band" zieht sich durch Tübingen
Dafür sind zwei weitere beheizte Brücken und eine Unterführung bis 2025 geplant. Zusammen mit einer Radstation und einer Fahrrad-Tiefgarage soll das Projekt insgesamt über 30 Millionen Euro kosten.
Die Fahrbahn der Brücke ist in Blau gehalten, denn der Name des Radweg-Projekts lautet "Blaues Band". Auf der Tübinger Webseite lautet die Erklärung: "Die Farbe soll Signalwirkung haben und alle Verkehrsteilnehmer hinweisen, dass hier Radfahrende bevorrechtigt sind."
(lfr/mit Material von dpa)
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