Den Energieverbrauch senken und gleichzeitig Lichtverschmutzung bekämpfen? Das klingt nach einer Utopie, die unsere Städte zum Positiven verändern könnte. Doch dabei soll es nicht bleiben: Die französische Gemeinde Rambouillet, die rund 50 Kilometer südwestlich von Paris entfernt liegt, ist die erste Stadt, die diese Utopie nun verwirklicht hat.
Mithilfe des französischen Start-ups Glowee sollen Laternen leuchten, die ihre Strahlkraft gänzlich aus der Natur ziehen: Denn die Lampen leuchten dank kleinster Bakterien, die im Wasser leben. Sie brauchen dafür lediglich Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe. So könnten künftig Straßen, Fassaden und Schaufenster beleuchtet werden – ganz ohne Strom.
Dieses Phänomen wird Biolumineszens genannt: Es tritt auf, weil die leuchtenden Bakterien das Enzym Luciferase in sich tragen. Luciferase reagiert in Gegenwart von gasförmigem Sauerstoff und oxidiert, wodurch Energie freigesetzt wird. Diese Energie bewirkt dann das Leuchten der Bakterien.
Mithilfe dieser Methode hat das französische Unternehmen Glowee nun "lebende Leuchten" entwickelt. Damit könnten Straßen, Schaufenster und ganze Innenstädte kosten- und energiesparend erhellt werden.
Ihr Licht hat dabei noch eine Besonderheit: "Unsere Lampen sind verhältnismäßig schwach. Vor allem in Städten kann das die Lichtverschmutzung verhindern", sagt Geoffrey Ribery, Produktdesigner bei Glowee im Interview mit dem ZDF.
Womit eine komplett neue Lichtsituation geschaffen werden könnte, die nicht nur für das menschliche Auge angenehmer ist. Denn jede Nacht hat die unnatürliche Erleuchtung unserer Städte negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unsere Schlafqualität. Auch für Tiere wäre das Leben an und um Städte herum erträglicher. Jede Nacht sterben Milliarden von Insekten und auch andere nicht nachtaktive Tiere kommen kaum zur Ruhe.
Mithilfe der leuchtenden Bakterienlampen würde aber eine beruhigendere Atmosphäre geschaffen werden, wie Sandra Rey, Geschäftsführerin von Glowee im Interview ergänzt: