Es ist gerade einmal 6 Uhr in Amerika, doch das Thermometer in der Hauptstadt des Bundesstaates Arizona zeigt bereits 36 Grad Celsius. Im Laufe des Tages klettern die Temperaturen in Phoenix aktuell auf bis zu 48 Grad Celsius.
Dass die zunehmenden Hitzewellen nichts mehr mit angenehmem Sommerwetter zu tun haben, erleben momentan vor allem die Menschen im Süden der USA. Die Auswirkungen dieser Rekordtemperaturen machen sich wiederum am heftigsten in den örtlichen Notaufnahmen bemerkbar.
Im Zentrum für Verbrennungen des Valleywise-Krankenhauses in Phoenix etwa ist momentan einem CNN-Bericht zufolge jedes der 45 Betten belegt. Grund dafür ist in den meisten Fällen, dass Menschen auf den heißen Asphalt gestürzt sind.
"Die Anzahl an Patienten und die Schwere ihrer Verletzungen sind viel höher als normalerweise im Sommer", erklärt der zuständige Arzt Dr. Kevin Foster. Etliche Verbrennungen glichen denen von Opfern von Hausbränden.
Aufgrund seiner hohen Absorptionsfähigkeit kann sich Asphalt im Sommer besonders schnell aufheizen und erreicht dabei mitunter Temperaturen, die zehn Grad Celsius über der Außentemperatur liegen. Schon eine kurze Berührung der Haut mit dem Boden kann laut Foster zu ernsthaften Verletzungen führen.
"Es dauert nur ein paar Sekunden, bis man sich eine Verbrennung dritten Grades zuzieht", bestätigt ein weiterer Arzt gegenüber CNN. Für ältere Menschen, die besonders sturzgefährdet sind, kann das fatale Folgen haben.
Viele der Fälle ereignen sich nach Zusammenbrüchen während der Gartenarbeit oder einem Spaziergang an der "frischen" Luft. Aufgrund der seit mehr als einem Monat andauernden Hitze versuchen die Menschen im Süden der USA, ihren Alltag an die extremen Temperaturen anzupassen.
Für Verbrennungszentren sei der Sommer zwar gewöhnlicherweise die Hauptzeit. "Das Krankenhaus war nicht mehr so beschäftigt seit dem Höhepunkt der Covid-Welle", unterstreicht jedoch ein Arzt des Valleywise-Krankenhauses.
In den US-Bundesstaaten im Süden und Südwesten leiden zudem vor allem Haustiere an der Hitzewelle. Tierärzt:innen raten deshalb dazu, den Spaziergang mit dem Hund im besten Fall auf die frühen Morgenstunden zu verschieben, da der Asphalt noch am wenigsten aufgeheizt ist.
In der kommenden Woche ist in Arizona zunächst keine Entspannung der Lage in Sicht. Bereits im Juni verzeichneten die USA mindestens 13 Hitzetote.