So ziemlich jede:r kennt das: Da will man Umwelt und Klima was Gutes tun, und entspannt mit der Bahn an seinen Zielort fahren – und schwupps, macht diese einem einen Strich durch die Rechnung: Züge kommen zu spät, sind kaputt – oder fallen im schlimmsten Falle ganz aus.
So erging es erst kürzlich auch den Musiker:innen der Münchner Philharmoniker: Für ihre Tournee von Mahlers 2. Symphonie vom 9. bis 13. September in Luzern, Köln und Berlin wollten sie mit über 200 Mitreisenden klimafreundlich mit der Bahn fahren. Auf Facebook schreiben sie resigniert: "Drei Orte, drei Bahnfahrten, und keine lief wie geplant."
Schon vor Beginn der ersten Fahrt ging es mit reichlich Verspätung los:
Und das war nicht nur mit Ärger und Stress für die reisenden Musiker:innen und ihr Team verbunden, sondern führte auch dazu, dass ihr Konzert in der Hauptstadt erst 25 Minuten später als geplant beginnen konnte. Zu allem Überfluss fiel aus diesem Grund auch noch die Radioübertragung des Konzertes aus.
Umso überschwänglicher dankten die Musiker:innen dem Berliner Publikum, das "großartig" reagierte: "Wir gaben alles, sie dankten es uns", schrieben die Philharmoniker weiter auf Facebook.
In ihrem Post richten sich die Münchner Philharmoniker direkt an die Deutsche Bahn und das Verkehrsministerium. Sie schreiben:
Die vielen Kommentare und Likes unter dem Post der Philharmoniker sprechen Bände: Viele User:innen kennen das Problem und stimmen den Musiker:innen zu.
Ein User schreibt: "In Japan sind wenige Sekunden Verspätung schon ein Skandal, in Deutschland muss man froh sein, wenn man überhaupt ankommt, manchmal ist's nicht einmal der Ort, wo man hinwollte."
Ein weiterer User empfiehlt den Musiker:innen, eine Italientournee zu starten, da die dortigen Züge "super zuverlässig, schnell und cool" seien.
Allerdings gibt es auch Menschen, die die Deutsche Bahn in Schutz nehmen. Ein User schreibt unter den Tweet der Münchner Philharmoniker:
Dennoch bemängelt auch dieser User die schlechte Kommunikation der Deutschen Bahn. Der Post der Philharmoniker hätte eine "große Chance für eine mediale PR-Charme-Offensive" sein können, schreibt der Nutzer weiter. Stattdessen habe es wieder einmal Standard-Antworten mit Ausreden gehagelt.