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Tödliche Riesen-Hornisse verbreitet sich rasch in Deutschland – Experte warnt

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Die asiatische Riesenhornisse auf der Suche nach NahrungBild: IMAGO / Cavan Images
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Tödliche Riesen-Hornisse verbreitet sich rasant in Deutschland – Experten warnen

01.03.2023, 17:3501.03.2023, 17:35
Clara von Bieberstein

Aktuell beklagen Imker in Deutschland große Verluste ganzer Bienenvölker. Schuld daran soll eine spezielle Hornissenart sein, die sich in den letzten Jahren bundesweit rasant ausgebreitet hat.

Es handelt sich um die asiatische Riesenhornisse, unter der jetzt Honigbienenvölker leiden. Zusammen mit Birnen, Äpfeln und Trauben gehören nämlich Wespen, Hummeln, Wildbienen und Honigbienen zum Speiseplan der invasiven Art.

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Die Riesenhornisse: Eine Gefahr für Deutschland

Die eigentlich in China ansässige "Vespa velutina" ist wahrscheinlich über Transportwege nach Europa gekommen.

In Deutschland ist sie erstmals 2014 in Waghäusel, nördlich von Karlsruhe, nachgewiesen worden und taucht seitdem immer mehr in weiteren Regionen auf. Das schnelle Verbreitungspotenzial der Hornisse beunruhigt viele Expert:innen.

Dabei legen die Hornissen jedes Frühjahr ein Primärnest ungefähr auf Augenhöhe an Bäumen an. Doch damit nicht genug: Denn sie richten sich gleich noch ein zweites Nest etwas höher am selben Baum ein, das ungefähr die Größe eines Fußballes hat. Ein solches Nest kann bis zu 5000 Vespa velutina beherbergen, mit mehreren hundert Königinnen.

Laut dem Vorsitzenden des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Hock, soll das Insekt imstande dazu zu sein, so fliegen zu können wie eine Libelle und so die Fluglöcher von Bienenstöcken belagern können. Er ergänzt:

"Das kann so massiv sein, dass Bienen den Stock nicht mehr verlassen."
Asian predatory wasp Vespa velutina nigrithorax people destroying and removing the nest, invasive species, Nantes, France, September 2015 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY 1537018 CyrilxRuoso
Imker zerstören Nester der asiatischen Riesenhornisse.Bild: imago images/Nature Picture Library / imago images

Ein Plan gegen das invasive Insekt

Laut eines Sprechers des Umweltministeriums in Mainz soll eine Taskforce gegen die asiatische Hornisse geplant sein. Mithilfe von Drohnen sollen die generalistischen Beutegreifer aufgespürt und bekämpft werden. Deren genaue Aufgabe wird dann sein, das Flugloch ihrer Sekundärnester zu verschließen, sodass die Hornissen darin absterben. Die Schwierigkeit sei hierbei jedoch, die Sekundärnester zu entdecken, die die größte Gefahr für unsere heimischen Bienen darstellen, erklärte Hock.

Diese Hornissenart ist auf der EU-Liste der invasiven Arten aufgeführt und muss somit von den Behörden bekämpft werden, sobald ein Nest gesichtet wird.

Gilt die Hornisse etwa auch als Bedrohung für den Menschen?

Der Stich einer einzigen Hornisse sei dabei zwar schmerzhaft, aber noch ungefährlich, schreibt dazu der Naturschutzbund (NABU). Doch eine Hornisse kommt selten allein: Wenn gleich mehrere Tiere auf einen Menschen einstechen würden, kann es tödlich enden. Die betroffene Person erleidet dann einen anaphylaktischen Schock: eine sehr starke allergische Reaktion. Meist würden die Hornisse aber nur dann stechen, wenn sie provoziert wurden.

Die Imker betonten aber, dass eine gezielte Eindämmung der Hornissenart dringend nötig sei, weil sie das Aussterben von Bienen noch beschleunigen würden. Dabei hoffen Imker auf die Unterstützung des Bundes bei der Bekämpfung des Insektes.

Münster: Raubfische im Aasee gefunden – Bestand erholt sich
Nach einem Massensterben von Fischen im Aasee in Münster im Jahr 2018 scheint sich die Fischpopulation erholt zu haben. Annahme dafür ist vor allem das Auftauchen einer bestimmten Fischart, die bei Expert:innen für Optimismus sorgt.
Im Aasee von Münster ereignete sich vor sieben Jahren ein Massensterben von Fischen. Grund waren damals die große Hitze und Sauerstoffmangel im Wasser, diese Umstände kosteten hunderttausenden Fischen das Leben. Dadurch ist anschließend das Ökosystem im See komplett aus dem Ruder geraten.
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