Am 5. September ist der Tag des Amazonas.Bild: Picture alliance - blickwinkel / G. Fischer
Klima & Umwelt
Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland
hat angesichts der zunehmenden Waldvernichtung im brasilianischen
Amazonasgebiet vor schweren Folgen für die indigenen Völker und das
Weltklima gewarnt. "Mit den Bäumen des Amazonas schwindet auch die
Lebensgrundlage der Indigenen", sagte WWF-Südamerika-Referent Roberto
Maldonado einer Mitteilung zufolge.
An diesem Montag ist der Tag des
Amazonas, mit dem Brasilien an die Gründung des Bundesstaates
Amazonas durch Dom Pedro II. im Jahr 1850 erinnert.
Im brasilianischen Amazonasgebiet toben die schwersten Brände
seit fast fünf Jahren. Im August wurden in der Region nach Angaben
des Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten
auswertet, 33.116 Feuer registriert. Mehr Brände in einem Monat hatte
es zum letzten Mal im September 2017 gegeben. Für den Monat August waren
es sogar die schwersten Brände seit 2010.
20 Prozent des Amazonas sind zerstört
Indigene gelten als die besten "Hüter des Waldes" im Kampf gegen
Umweltschäden und Klimawandel. Nur 1,6 Prozent der Entwaldung
zwischen 1985 und 2020 entfielen laut WWF auf indigenes Land. An die
20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes sind bereits
zerstört. "Verlieren wir den Amazonas, verlieren wir einen der
größten Kohlenstoffspeicher dieses Planeten", sagte Maldonado.
Zwischen Juni und Oktober ist in Brasilien Waldbrandsaison. Meist
werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in
Brand gesteckt, um neue Weideflächen und Ackerland zu schaffen.
Das
Thema könnte auch bei der Präsidentenwahl Anfang Oktober eine Rolle
spielen. Der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro sieht das
Amazonasgebiet vor allem als wirtschaftliches Potenzial. Sein
Gegenkandidat, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, hat hingegen
versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken. In den
Umfragen liegt Lula derzeit deutlich vorn.
(sp/dpa-afxp)
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