Die Klimakrise hat nicht nur negative Auswirkungen auf den Menschen, sondern auch auf die Tierwelt. Betroffen ist auch die Population der Grünen Meeresschildkröte. Die Erderwärmung hat das ausgewogene Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Meeresschildkröten durcheinander gebracht. An einigen Stränden schlüpfen bereits fast nur noch weibliche Meeresschildkröten.
Während es also zahlreiche weibliche Schildkröten gibt, sind es nur noch wenige männliche. Die Art ist deshalb vom Aussterben bedroht. Forscher:innen zeigen nun, dass nicht nur die Erderwärmung dafür verantwortlich ist. Durch die Umweltverschmutzung wird das Ungleichgewicht noch verstärkt.
Schon jetzt kommen in einigen Gegenden rund um das bekannte Great Barrier Reef in Australien Hunderte weibliche Meeresschildkröten auf ein Männchen.
Die Folge: Viele weibliche Tiere finden schlicht kein männliches mehr. Dadurch wird die Fortpflanzung immer schwieriger. "Je näher das Geschlechterverhältnis an 100 Prozent Weibchen herankommt, desto schwieriger wird es für erwachsene weibliche Schildkröten, einen Partner zu finden. (...)", sagt Arthur Barraza von der Australischen Griffith University.
Laut einer aktuellen Untersuchung führt offenbar auch die Belastung mit Schwermetallen dazu, dass noch mehr weibliche Schildkröten geboren werden. Das berichten Forscher:innen im "Frontiers in Marine Science". Barraza sagt:
Offenbar sollen die Schadstoffe das Hormon Östrogen imitieren und so dafür sorgen, dass noch mehr weibliche Tiere geboren werden.
Dass die Entwicklung des Embryos bei Meeresschildkröten temperaturabhängig, ist schon lange bekannt. Steigen die Temperaturen ist auch der Sand, in dem die Nester mit den Eiern liegen, wärmer. Dadurch kommen mehr weibliche Meeresschildkröten zur Welt. Tierschützer:innen gehen bereits gegen das Aussterben der Grünen Meeresschildkröte vor, indem sie die Nester abkühlen.
Auch die aktuelle Studie war Teil eines Projekts, das nach Möglichkeiten sucht, den durch den Menschen verursachten Einflüssen auf die Grüne Meeresschildkröte entgegenzuwirken.