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Klima & Umwelt

"Null Fortschritt": Coca-Cola ist der größte Plastikverschmutzer der Welt

Plastic waste in Brno, Czech Republic, on September 21, 2006. (CTK Photo/Igor Sefr)
Coca-Cola produziert weiterhin Unmengen an Plastikmüll.Bild: CTK / Igor Sefr
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"Null Fortschritt": Coca-Cola ist der größte Plastikverschmutzer der Welt

08.12.2020, 16:1308.12.2020, 16:19

Plastikverpackungen von Süßigkeiten, Getränken und Chips sind in manchen Parks häufiger zu finden als schöne Grünwiesen. Überall liegt das herum, was Besucherinnen und Besucher nach dem Picknick nicht ordentlich entsorgen. Gerade jetzt, wo es Essen nur noch "to go" gibt, landen viele Verpackungen auf dem Boden anstatt im Mülleimer. Jährlich schaut sich die Bewegung "Break Free From Plastic" an, von wem der meiste Müll stammt und kürt darauf den Plastikverschmutzer des Jahres. Diesmal ist es der Coca-Cola-Konzern.

Für ihren kürzlich veröffentlichten Bericht untersuchte die Bewegung 55 Länder. In 51 davon stammt der meiste Plastikmüll von Coca-Cola-Produkten, darunter 13.834 Plastikflaschen. Auch in der Negativ-Rangliste vertreten: PepsiCo (5155 Flaschen) und Nestlé (8633 Flaschen). Die Unternehmen haben "Null Fortschritt" in Sachen Plastikmüllvermeidung gemacht, schreibt "Break Free From Plastic".

Für die Auswertung sammelten rund 15.000 Freiwillige weltweit knapp 350.000 Teile von Kunststoffverpackungen ein. 63 Prozent davon konnten Coca-Cola zugeordnet werden.

Grüne Lösungsansätze

Emma Priestland von "Break Free From Plastic" kommentierte die Ergebnisse in einer Pressemitteilung: "Die umweltverschmutzenden Spitzenkonzerne der Welt behaupten, hart an der Lösung der Kunststoffverschmutzung zu arbeiten, aber stattdessen stoßen sie weiterhin schädliche Einweg-Plastikverpackungen aus."

Auch der Koordinator der South African Waste Pickers Association (SAWPA), Simon Mbata, äußert sich zu dem Bericht:

"Die Mehrheit des Plastiks, das wir finden, kann nicht recycelt werden. Wir finden es überall, im Abwasser und auf unserem Land. Wenn es vergraben wird, verseucht es unseren Boden. Was nicht recycelt werden kann, darf nicht produziert werden."

Mögliche Lösungen für das Plastikproblem sind Mehrwegsysteme und Recycling, doch auch hier besteht Handlungsbedarf: In Deutschland werden momentan nur ungefähr 16 Prozent des Plastikmülls wiederverwendet, wie der Plastikatlas, herausgegeben vom BUND und der Heinrich-Böll-Stiftung, offenlegt.

Die Firmen, die auf dem Negativ-Ranking ganz "oben" liegen, geloben Besserung und verwiesen auf ihre Bemühungen, den Plastikabfall zu vermindern. Dem "Guardian" zufolge sagte ein Sprecher von Coca-Cola: "Weltweit haben wir uns verpflichtet, jede Flasche bis 2030 zurückzubekommen, sodass nichts davon als Abfall oder in den Ozeanen landet und der Kunststoff zu neuen Flaschen recycelt werden kann. Flaschen, die zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik bestehen, sind bereits in 18 Märkten weltweit erhältlich."

Ein PepsiCo-Sprecher betont, das Unternehmen habe sich Ziele zur Reduktion des Kunststoffverbrauchs gesetzt und arbeite daran, diese umzusetzen. Nestlé wolle wiederum bis 2025 sämtliche Verpackungen wiederverwertbar oder wiederverwendbar gestalten und ebenfalls auf Recycling-Kunststoffe setzen.

(sb)

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