
Verlängert sich der tiefste Winter dieses Jahr gar bis in den März?Bild: imago images / jan eifert
Klima & Umwelt
Auch wenn der riesige Temperatursturz in den vergangenen Monaten bisher ausgeblieben ist, konnten Winterliebhaber:innen sich dennoch kaum beschweren. Eis, Frost, Minusgrade und Schnee gab es in weiten Teilen Deutschlands nicht zu wenig.
Wie so häufig ist des einen Freud gleichzeitig des anderen Leid: Viele freuen sich, wenn die nasskalte graue Suppe sich in einigen Wochen langsam in einen lauen und bunten Frühling verwandelt. Einen ersten Vorgeschmack gaben da die zwar kalten, aber vielerorts sonnigen vergangenen Tage.
Doch die Hoffnungen auf milde Temperaturen bekommen nun einen Dämpfer. Denn der meteorologisch und kalendarisch im März vorgesehene Frühlingsanfang könnte ins Wasser beziehungsweise in den Schnee fallen.
Wetter in Deutschland könnte auch im März eisig und verschneit sein
Gerade in Zeiten der Klimakrise erwarten viele spätestens im Frühling eigentlich keine niedrigen Temperaturen mehr. Andererseits weisen Expert:innen immer wieder darauf hin, dass durch das sich verändernde Klima Extremwetterereignisse wahrscheinlicher werden, was heißt: Untypische Wetterlagen, wie etwa Schnee und Eis im März, sind alles andere als unwahrscheinlich.
Dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass Wettermodelle nun für den März auch in tiefen Lagen frostige Temperaturen und Schnee voraussagen.
Laut der "Frankfurter Rundschau" warnt Meteorologe Dominik Jung vor einem Kollabieren des sogenannte Polarwirbels. Dieser gerate derzeit immer mehr ins Wanken. Der Polarwirbel ist eine Tiefdruckzone am Nordpol, die eine rotierende Ansammlung an kalter Luft enthält.
Diese Luft kann instabil werden und kollabieren, wodurch arktische Luftmassen Richtung Süden nach Europa wandern. Genau das könnte im März passieren und für Minustemperaturen und Schnee sorgen.
Wetterexperte warnt vor zweistelligen Minusgraden
Jung erklärt, was dann auf Deutschland zukommen kann:
"Die Modelle zeigen einen klaren Druckaufbau im Bereich der Stratosphäre. Sollte der Polarwirbel kollabieren, droht uns ein ungewöhnlich kalter und schneereicher März."
Demnach wären in Deutschland und im Rest Mitteleuropas in einem solchen Szenario Temperaturen von minus zehn Grad in der Nacht möglich. Außerdem gäbe es Schneefall, der sogar bis in tiefere Lagen vordringt.
Wie immer in Fällen von Schneestürmen und Glätte könnten dann auch der Verkehr und die Infrastruktur generell stark beeinflusst werden.
Doch dass es dazu kommt, ist noch lange nicht entschieden. Andere Wettermodelle, die Berechnungen für die kommenden Monate anstellen, etwa das CFS-Modell der NOAA, rechnen nämlich im Gegenteil mit einem trockenen und warmen März. Jung betont in seinen Videos aber auch regelmäßig, dass solche langfristigen Trends keine sicheren Wettervorhersagen sind.
Nachtzüge liegen in Deutschland und Europa schon länger wieder im Trend. Am Abend in Deutschland einsteigen und am Morgen in Südfrankreich oder in Schweden aufwachen – das ist für viele Urlaubsreisende ein Traum.