Auch wenn der riesige Temperatursturz in den vergangenen Monaten bisher ausgeblieben ist, konnten Winterliebhaber:innen sich dennoch kaum beschweren. Eis, Frost, Minusgrade und Schnee gab es in weiten Teilen Deutschlands nicht zu wenig.
Wie so häufig ist des einen Freud gleichzeitig des anderen Leid: Viele freuen sich, wenn die nasskalte graue Suppe sich in einigen Wochen langsam in einen lauen und bunten Frühling verwandelt. Einen ersten Vorgeschmack gaben da die zwar kalten, aber vielerorts sonnigen vergangenen Tage.
Doch die Hoffnungen auf milde Temperaturen bekommen nun einen Dämpfer. Denn der meteorologisch und kalendarisch im März vorgesehene Frühlingsanfang könnte ins Wasser beziehungsweise in den Schnee fallen.
Gerade in Zeiten der Klimakrise erwarten viele spätestens im Frühling eigentlich keine niedrigen Temperaturen mehr. Andererseits weisen Expert:innen immer wieder darauf hin, dass durch das sich verändernde Klima Extremwetterereignisse wahrscheinlicher werden, was heißt: Untypische Wetterlagen, wie etwa Schnee und Eis im März, sind alles andere als unwahrscheinlich.
Dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass Wettermodelle nun für den März auch in tiefen Lagen frostige Temperaturen und Schnee voraussagen.
Laut der "Frankfurter Rundschau" warnt Meteorologe Dominik Jung vor einem Kollabieren des sogenannte Polarwirbels. Dieser gerate derzeit immer mehr ins Wanken. Der Polarwirbel ist eine Tiefdruckzone am Nordpol, die eine rotierende Ansammlung an kalter Luft enthält.
Diese Luft kann instabil werden und kollabieren, wodurch arktische Luftmassen Richtung Süden nach Europa wandern. Genau das könnte im März passieren und für Minustemperaturen und Schnee sorgen.
Jung erklärt, was dann auf Deutschland zukommen kann:
Demnach wären in Deutschland und im Rest Mitteleuropas in einem solchen Szenario Temperaturen von minus zehn Grad in der Nacht möglich. Außerdem gäbe es Schneefall, der sogar bis in tiefere Lagen vordringt.
Wie immer in Fällen von Schneestürmen und Glätte könnten dann auch der Verkehr und die Infrastruktur generell stark beeinflusst werden.
Doch dass es dazu kommt, ist noch lange nicht entschieden. Andere Wettermodelle, die Berechnungen für die kommenden Monate anstellen, etwa das CFS-Modell der NOAA, rechnen nämlich im Gegenteil mit einem trockenen und warmen März. Jung betont in seinen Videos aber auch regelmäßig, dass solche langfristigen Trends keine sicheren Wettervorhersagen sind.