Den Sommerurlaub am Strand verbringen, zwischen erfrischendem Abkühlen im Meer und der Strandliege wechseln – so stellen sich viele die perfekte Auszeit vom Alltag vor.
Doch nicht nur Reisende, die ihren Urlaub diesen Sommer in Südeuropa verbringen wollen, müssen sich auf extreme Hitze einstellen. Aktuell kämpfen auch beliebte Ferienorte an der Küste des US-Bundesstaats Florida mit besorgniserregenden Rekordtemperaturen.
Eine fatale Folge der Hitze gefährdet jedoch nicht nur das Urlaubserlebnis zahlreicher Tourist:innen, sondern könnte noch viel weitreichendere Auswirkungen haben.
Auch an extrem heißen Tagen am Strand versprach das Meer eigentlich immer eine verlässliche Abkühlung. Das hat sich in Florida diesen Sommer jedoch drastisch verändert.
Nicht nur wurden vielerorts an Land Rekordtemperaturen gemessen – mit drei bis fünf Grad über den normalen Werten. Auch das Meer heizt sich immer weiter auf. Schon jetzt wurden im Golf von Mexiko und im Südwestatlantik Temperaturen von weit über 30 Grad verzeichnet. Von einer Abkühlung kann da also kaum die Rede sein.
Der Meteorologe und Journalist Bob Henson hat nun auf Twitter eine Temperaturkarte des Golfs von Mexiko geteilt. Die Karte ist besorgniserregend rot gefärbt und zeigt ebenfalls vor allem an den Küsten Wassertemperaturen von mehr als 32 Grad an. Teilweise reicht die Skala der Karte gar nicht mehr für die Rekordwerte aus.
Henson merkt noch einmal an, dass es sich um keinen Karten-Fehler handele und gibt die konkreten Messbojen an. Unglaublich sind die Werte trotzdem.
Auch die US-Wetterbehörde NOAA zeigt sich besorgt über die Entwicklungen. Das Wasser sei so warm, dass es sich gar nicht mehr abkühlen könne. Besonders fatal: Die Temperaturen sollen bis zum Ende der Woche noch weiter steigen.
Einerseits leiden Urlauber:innen, die sich auf schöne Tage am Meer gefreut haben, unter den hohen Temperaturen. Viel fataler sind jedoch die Folgen für den Ozean selbst. Liv Williamson vom Coral Reef Futures Lab der Universität von Miami warnt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP eindringlich vor den Auswirkungen der Meeres-Hitze. Die Wissenschaftlerin befürchtete eine große Korallenbleiche. Dabei verlieren Korallen ihre Farbe und können absterben.
Korallenriffe sind nicht nur enorm wichtig für die Artenvielfalt in den Ozeanen, sondern binden Kohlenstoffdioxid und schützen Küsten als Wellenbrecher. Ein großflächiges Sterben wäre also in vielerlei Hinsicht fatal für die Umwelt.
Seit April kommt es weltweit zu erhöhten Meerestemperaturen. Ursache dafür ist neben dem menschengemachten Klimawandel auch das Wetterphänomen El Niño, was die Wärme noch verschärft.
Der Sommer hat jedoch gerade erst begonnen. Die Temperaturen könnten in den nächsten Monaten also noch weiter steigen und die Lage der Korallen sich weiter verschärfen.