Somalische Flüchtlinge sind in einem kenianischen Flüchtlingscamp untergekommen. Somalia und Kenia zählen zu den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Ländern.Bild: getty images / journalturk
Klima & Umwelt
Schon jetzt hat sich die Erde um über ein Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aufgeheizt. Laut einer Oxfam-Studie kämpfen aus diesem Grund in zehn Stark betroffenen Klima-Krisenherden mehr als doppelt so viele Menschen mit akutem Hunger wie noch vor wenigen Jahren.
Aktuell leiden in diesen Ländern 48 Millionen Menschen unter
akutem Hunger – ein Anstieg um 21 Millionen seit 2016. Und 18
Millionen von ihnen seien sogar gefährdet, an Hunger zu sterben,
heißt es in der Oxfam-Studie "Hunger in a
heating world". Zugleich wies die Hilfsorganisation darauf hin, dass
der Profit, den die fossilen Energiekonzerne innerhalb von 18 Tagen
machen, den gesamten von der UN für 2022 veranschlagten weltweiten
Bedarf an humanitärer Hilfe decken würde.
"Klimawandel ist nicht länger nur eine tickende Zeitbombe, sondern eine, die gerade vor unseren Augen explodiert."
Gabriela Bucher, Generaldirektorin von Oxfam International
Gabriela Bucher, Generaldirektorin von Oxfam International, erklärte:
"Klimawandel ist nicht länger nur eine tickende Zeitbombe, sondern
eine, die gerade vor unseren Augen explodiert." Die Klimakrise bringe
mehr und mehr extreme Wetterverhältnisse wie Dürren, Wirbelstürme und
Flut mit sich. Diese hätten sich in den letzten 50 Jahren
verfünffacht, träten immer öfter auf und forderten immer mehr
Todesopfer.
Klima-Extreme entreißen Menschen die Lebensgrundlage
Die Studie identifiziert als die zehn am stärksten betroffenen
Klima-Krisenherde: Somalia, Haiti, Dschibuti, Kenia, Niger,
Afghanistan, Guatemala, Madagaskar, Burkina Faso und Simbabwe.
"Millionen von Menschen verlieren durch Unwetterkatastrophen, Klima-Extreme und die schleichenden Veränderungen ihre Lebensgrundlagen."
Generaldirektorin von Oxfam International Gabriela Bucher
Diese
Länder wurden in den letzten zwei Jahrzehnten am häufigsten von
extremen Wetterereignissen getroffen. Bucher sagte zu der Lage
dort: "Millionen von Menschen, die bereits unter anhaltenden
Konflikten, grassierender Ungleichheit und Wirtschaftskrisen leiden,
verlieren nun durch Unwetterkatastrophen, Klima-Extreme und die
schleichenden Veränderungen ihre Lebensgrundlagen."
Oxfam fordert höhere Steuern für Umweltsünder
Die täglichen Profite der fossilen Energiekonzerne lagen nach
Oxfam-Angaben in den vergangenen 50 Jahren im Durchschnitt bei 2,8
Milliarden Dollar.
Die Profite von nicht einmal ganz 18 Tagen könnten
die 49 Milliarden Dollar decken, die laut der UN gebraucht werden, um
den gesamten Bedarf an humanitärer Hilfe im Jahr 2022 zu decken, hieß
es. Umweltverschmutzende Unternehmen müssten stärker besteuert
werden, forderte Oxfam.
(sp/dpa)
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