Ab Montag: Deutsche Städte kontrollieren Biotonnen auf Plastikmüll
Auf den ersten Blick wird am Montag, dem 15. September 2025, alles wie gewohnt sein. Der Müllwagen fährt durch die Straßen, die Biotonnen stehen am Rand, Deckel zu, Inhalt unsichtbar. Doch nicht jede Tonne wird in den kommenden Wochen geleert. Manche werden einfach stehen gelassen.
Der Grund dafür liegt bei dem, was im Inneren der braunen Tonnen landet. Zwischen Kartoffelschalen, Apfelresten und Kaffeesatz finden sich immer wieder zu viele schädliche Fremdstoffe.
Genau hier setzt eine bundesweite Aktion an, die Mitte September startet und an der sich dutzende Kommunen von Flensburg bis Starnberg beteiligen.
Biotonne soll ab Montag kontrolliert werden
Schon seit 2018 läuft unter dem Titel "Wir für Bio" eine Kampagne, die Bürger:innen für sauberen Biomüll sensibilisieren soll. Nun wird die Sache ernster.
Hintergrund sind neue gesetzliche Vorgaben: Seit Mai gilt ein Grenzwert von höchstens drei Prozent Fremdstoffen im Bioabfall. Für die Entsorger:innen bedeutet das zusätzlichen Druck – liefern sie Material mit zu hohem Plastik- oder Glasanteil ab, drohen Sanktionen, wie der "Spiegel" berichtete.
"Die neuen Regelungen bringen die Bedeutung einer sauberen Biotonne auf den Punkt", erklärt Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung in Magdeburg.
Ab 15. September schauen Müllwerker:innen und Abfallberater:innen genauer hin. Falsch befüllte Tonnen bleiben dann ungeleert stehen. In Magdeburg soll dann ein Aufkleber auf der Mülltonne darauf hinweisen, dass der Inhalt nachsortiert werden muss.
Mülltrennung: Aus Biomüll kann Biogas gewonnen werden
Dabei steckt in den Bioabfällen großes Potenzial. Nach der Abholung wird in Vergärungsanlagen zunächst Biogas gewonnen, aus dem Strom entsteht. Was übrig bleibt, geht als nährstoffreicher Kompost zurück auf die Felder. Die Voraussetzung: Der Müll ist sauber getrennt.
Transparenzhinweis
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Besonders kritisch in der Biotonne sind Plastiktüten – auch jene, die im Handel als kompostierbar beworben werden. "Plastik und sogenannte kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne", betont Andreas Stegemann, Leiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs Magdeburg. Der Grund: Das Material zersetze sich nicht vollständig. Zurück blieben Mikroplastikreste, die am Ende in der Umwelt landen können.
Mit der bundesweiten Aktion hoffen die Entsorgungsbetriebe, dass künftig weniger Plastik zwischen Bananenschalen, Brotresten und Kaffeesatz landet.
(Mit Material der dpa)
