Gewitter mit starken Regenfällen haben am Mittwoch vor allem in südlichen Regionen Deutschlands zu Überschwemmungen geführt. In Sinsheim-Steinfurt stand das Wasser in einigen Straßen zwischenzeitlich etwa 50 Zentimeter hoch, teilte die Polizei mit. In Bayern wurde die A96 im Landkreis Landsberg am Lech überflutet und musste für einige Stunden gesperrt werden. Das Wasser war laut Polizei auf der Fahrtrichtung München zeitweise kniehoch.
Am Donnerstag werden erneut schwere Gewitter mit Unwetter-Potenzial erwartet. Die Lage breitet sich nun über den Süden und Südwesten hinaus aus. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) kann es außer im Westen und Nordosten nahezu im gesamten Land zu kräftigen Gewittern kommen.
In manchen Gegenden wird Starkregen mit Mengen von über 30 Litern pro Quadratmeter erwartet. Es könnten sich regional eng begrenzt zum Teil schnell und "ziemlich spontan" kräftige Schauer und Gewitter bilden, berichtet Diplom-Meteorologe Dominik Jung von "Wetter.net". "Und die können eben auch unwetterartig ausfallen", sagt er.
Der Schwerpunk sei wieder der Süden und Südwesten des Landes. Sie können aber auch bis zum Norden hoch gehen.
Laut DWD soll es in "einem breiten Streifen von Nordbayern bis in den Norden" zu teils schweren Gewittern mit heftigem Starkregen kommen. Lokal eng begrenzt werden auch extreme Unwetter erwartet. In kurzer Zeit kann es über 20 Liter Regen pro Quadratmeter oder über 60 Liter pro Quadratmeter in mehreren Stunden geben.
Die Temperaturen am Donnerstag werden drückend schwül, besonders im Südwesten, prognostiziert Dominik Jung. Im Raum Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt wird es "wieder am heißesten werden", berichtet er.
Laut DWD werden 24 bis 32 Grad erwartet. Der DWD hat für viele Regionen eine Hitzewarnung herausgegeben.
In der kommenden Nacht bleibt es ungemütlich. Insbesondere im Norden und Nordosten werden weiter starke Gewitter mit Starkregen erwartet. Anfangs sind auch kleinkörniger Hagel und stürmische Böen wahrscheinlich. Die Temperaturen werden teilweise wieder "tropisch", sagt Jung. In den Ballungsräumen werden stellenweise 20 bis 21 Grad prognostiziert, ansonsten sinkt die Temperatur auf 18 bis zwölf Grad.
Am Freitag erwartet der DWD ab dem frühen Nachmittag vor allem im Südosten des Landes kräftige Gewitter und vereinzelt auch Unwetter. Die Menschen im Westen und Norden bleiben davon verschont. Hier zeigt sich die Sonne und es bleibt meist trocken. Die Temperaturen reichen von 20 bis zu 31 Grad. Die "drückende Schwüle" bleibt oftmals noch erhalten, sagt Wetter-Experte Jung.
Das Wetter am Samstag dürfte vor allem für die Fußball-Fans entscheidend werden. Am Abend trifft die deutsche Mannschaft im Achtelfinale auf Dänemark. Beim Public Viewing dürfte es auch abends größtenteils noch warm werden. Am Samstag erwartet uns laut Jung nämlich noch einmal ein "Hitzeschub". Die Temperaturen können teilweise bis auf 35 Grad klettern.
Trotzdem: Gegen Abend kann es schon wieder krachen. Erste Schauer und Gewitter bilden sich. In der Nacht wird es immer ungemütlicher. Jung spricht von Starkregen mit "Überflutungsgefahr". Der DWD sieht eine "signifikant erhöhte Unwettergefahr".
Am Sonntag sieht die Prognose wieder in erster Linie nass aus: Uns erwarten Schauer und teils auch wieder Gewitter.
(Mit Material von dpa)