Die vergangenen Tage waren bundesweit von Hitze, aber auch von Unwettern gezeichnet. Am Mittwoch hatte es vor allem den Süden und Südwesten des Landes getroffen. Donnerstag sind die Unwetter dann weiter in Richtung Norden gezogen.
Durch den erneuten Starkregen wurden Straßen und Keller geflutet. Auch die Bahn hat das Unwetter zum wiederholten Male getroffen. In Baden-Württemberg und zwischen Bremen und Hamburg musste der Zugverkehr unterbrochen werden. In Hamburg rückte die Feuerwehr bis zum Abend zu mehr als 700 Einsätzen aus.
Vorüber sind die Unwetter damit nicht. Am Wochenende stehen uns erneut heftige Unwetter bevor. Von Hagel, Sturm bis möglichen Tornados ist alles dabei. Das sind keine guten Vorzeichen für Fußballfans, die gespannt auf das Deutschland-Spiel am Samstag blicken.
Dabei geht der Samstag erst einmal ruhig los. Die Temperaturen liegen laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) im Norden zwischen 22 und 27 Grad, sonst reichen sie von 27 bis zu 35 Grad. Es wird also warm, aber auch "drückend schwül", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von "Wetter.net".
Es wird ein "toller Samstag in vielen Landesteilen", sagt er. "Da ahnt man erstmal noch nicht, was da noch kommen könnte." Im Südwesten gibt es bereits am Nachmittag erste lokale Schauer und Gewitter.
Das "große Drama" sei das aber noch nicht. Das kommt aber offenbar zum Abend. Hier kippt das Wetter gewaltig – ausgerechnet zum Spiel der deutschen Mannschaft.
Um 21 Uhr trifft das Team um Bundestrainer Julian Nagelsmann im Achtelfinale der heimischen Europameisterschaft auf Dänemark. Public Viewing könnte für die Fans aber in Wasser fallen. Ab dem Abend erwartet der DWD eine Schwergewitterlage, die vom Südwesten und Westen bis zur Mitte Deutschlands reichen dürfte.
Es seien schwere Gewitter mit teils heftigem Starkregen möglich. Auch große Hagelkörner mit einem Durchmesser um die drei Zentimeter können herunterkommen. Dazu kann es zu Sturm- und Orkanböen kommen. Sogar zu Tornados kann es kommen, warnt auch Wetter-Experte Jung am Freitag.
Am Sonntag treffen die schweren Gewitter morgens und nachmittags vor allem den Norden und Nordosten. Diese sollen aber voraussichtlich etwas schwächer ausfallen als in der vorangegangenen Nacht.
Danach folgt teils kräftiger und lang anhaltender Regen. Vom Westen und Südwesten bis in den Norden und Nordosten dürften bis Sonntagabend gebietsweise 20 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, stellenweise könnten es auch 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb von sechs bis zwölf Stunden werden.
Von Samstag- bis Sonntagabend könnten vor allem im Westen und Südwesten in einigen Regionen extreme Regenmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter zusammenkommen. Betroffen seien das westliche Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und westliche Hessen sowie Nordrhein-Westfalen, prognostizierte der DWD.
Wetter-Experte Dominik Jung erklärt, dass der Hauptpunkt in der Nacht von Samstag auf Sonntag sei. Am Himmel werde es teilweise ein "Blitzspektakel" werden. Nächtliche Unwetter bringen aber auch besondere Gefahren mit.
Denn: In der Dunkelheit sieht man nicht, was um einen herum passiert und wie hoch das Wasser steht. Die Gefahrenstufe sei hier nochmal größer, meint er.
Am Montag startet der Juli nach dem turbulenten Wochenende dann auch ganz anders, als man es für einen Sommermonat erwarten würde.
Laut Jung erinnert es mehr an einen "Frühherbst". Demnach könnte man angesichts der Wetterlage glatt glauben, es sei Ende September oder Anfang Oktober. Die Temperaturen sind deutlich kühler, als am Wochenende und liegen laut DWD noch bei 18 bis maximal 24 Grad.
(Mit Material von dpa)