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Kalifornien: Seeotter-Baby gerettet und mit Mutter wiedervereint

Sea Otter (Enhydra lutris) Vancouver Island, British Columbia, Canada Sea Otter (Enhydra lutris) Vancouver Island, British Columbia, Canada Copyright: xZoonar.com FrankxFichtmuellerx 20689630
Seeotter pflegen eine enge Verbindung zu ihrem Nachwuchs.Bild: frank fichtmüller / imago images
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Nach dramatischer Rettungsaktion: Seeotter-Baby wieder mit Mutter vereint

Kürzlich retteten kalifornische Tierschützer:innen ein Seeotter-Baby, das einsam im Meer trieb und nach seiner Mutter rief. Dank eines technischen Kniffs kam es nach einigen bangen Stunden zu einem Happy End.
15.11.2025, 13:1915.11.2025, 13:19

Es war ein nebliger Herbsttag, als kürzlich ein Anruf beim Marine Mammal Center im US-Bundesstaat Kalifornien einging. Der Anrufer erklärte, dass am Strand von Morro Bay verzweifelte Rufe zu hören seien. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass die Laute von einem kleinen Seeotter-Baby stammten, das einsam im Meer trieb und offenbar nach seiner Mutter rief.

Die Tierschützer:innen des Marine Mammal Centers, einer Organisation, die sich dem Schutz von Meeressäugern verschrieben hat, reagierten umgehend. Denn wenn das Jungtier zu lange ohne seine Mutter in den kühlen Pazifik-Gewässern blieb, könnte das tödlich enden.

"Das Junge ist wirklich auf alles angewiesen, was es von der Mutter lernt, um im Ozean überleben zu können", erklärt Shayla Zink von der Tierschutzorganisation gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Seeotter würden ihren Nachwuchs in der Regel bis zu neun Monate aufziehen. Das Jungtier, das Zink und ihre Kolleg:innen fanden, war aber offenbar kaum älter als zwei Wochen.

Tierschützer finden Otter-Mutter dank technischer Unterstützung

Nachdem sie mit einem Boot aufs Meer hinausgefahren waren, fischte das Team das Otter-Baby aus dem Wasser und setzte es in einen sicheren Behälter. Um die Mutter ausfindig zu machen, wendeten die Tierschützer:innen anschließend einen technischen Trick an.

Sie zeichneten die verzweifelten Schreie des Otterjungen auf, um sie später über einen Bluetooth-Lautsprecher abzuspielen und so die Mutter anzulocken, heißt es im AP-Bericht. Denn da nicht klar war, wie lange der kleine Otter schon auf dem Meer trieb, befürchteten Zink und ihre Kolleg:innen, dass er bald keine Kraft mehr haben könnte, nach seiner Mutter zu rufen.

So hätten die Tierschützer:innen keine Möglichkeit mehr gehabt, sich bei der Mutter bemerkbar zu machen.

Rund zwei Stunden fuhr das Team dann übers Meer und spielte immer wieder die verzweifelten Schreie des kleinen Otters ab, den sie zuvor "Caterpillar", also Raupe, getauft hatten. "Unsere Praktikantin hat alle paar Minuten auf Play gedrückt", erzählt Zink der Nachrichtenagentur. "Ich glaube, wir sind alle nach Hause gegangen und es lief immer noch in unseren Köpfen".

Doch am Ende zahlte sich die Geduld aus. Irgendwann tauchte ein Otter auf, der sich dem Boot näherte. Nach Zinks Erfahrung sei das ein ungewöhnliches Verhalten gewesen, da sich Seeotter in der Regel nicht für Menschen auf Booten interessieren.

Doch dieses Exemplar bewegte sich beständig um das Wasserfahrzeug herum. Auch als Zink den Lautsprecher von der einen Seite des Boots auf die andere trug, sei ihr der Otter immer wieder gefolgt. Dadurch seien sie sich bald sicher gewesen, dass es sich um die Mutter des Otter-Babys handelte.

Auf einem Video, dass die Organisation kürzlich auf ihren Social-Media-Kanälen postete, ist der herzergreifende Moment zu sehen, wie Mutter und Jungtier wieder vereint werden. Während der ausgewachsene Otter in sicherer Entfernung wartet, lässt eine Tierschützerin das Baby vorsichtig ins Wasser.

Wenige Sekunden später hat die Seeotter-Mutter ihren Nachwuchs fest in die Pfoten geschlossen und beschnuppert ihn. Anschließend schwimmen die beiden davon. "Ich habe definitiv etwas geweint", erzählt Zink.

Laut AP hat die Rettungsaktion eine größere Bedeutung. Seeotter spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem der Marschufer in Kalifornien. Im vergangenen Jahrhundert standen die Tiere kurz vor der Ausrottung, weil der Mensch sie aufgrund ihres Pelzes intensiv bejagt hatte. Mittlerweile hätten sich einige Populationen wieder erholt, sagt Zink. Im Meer vor Kalifornien würden aber bis heute gerade mal 3000 von ihnen schwimmen.

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