
Das ist kein Bier, nein, das ist flüssiges Gold!Bild: dpa / Daniel Karmann
Klimakrise
Bier ist Kult, Bier hat Tradition und für viele Menschen einen wichtigen Platz in ihrem Herzen. Bier ist eines der weltweit populärsten Getränke und es dürfte viele beunruhigen zu hören, dass die Klimakrise sich negativ auf den Geschmack auswirkt.
Dieser wird durch eine komplexe Symphonie chemischer Verbindungen aus drei Zutaten erzeugt: Hopfen, Hefe und Gerstenmalz. Doch nun bedroht der Klimawandel die Produktion zwei dieser Zutaten: Gerste und Hopfen.
Klimakrise wirkt sich auf Anbau von Edelhopfen aus
Mirek Trnka, Forscher am Global Change Research Institute Academy of Sciences of the Czech Republic und seine Kolleg:innen untersuchen den Zusammenhang der Klimakrise und der traditionellen Pflanzen – der so genannten Edelhopfen. Laut ihnen werden die Pflanzen, auf die sich Brauer:innen bei der Herstellung von Bier verlassen, "immer schwieriger anzubauen" sein, heißt es bei BBC.
Der durch den Klimawandel verursachte Temperaturanstieg hat den Beginn der Anbausaison für Edelhopfen in Deutschland und Tschechien zwischen 1970 und 2018 um 13 Tage verschoben. Auch die Reifezeit hat sich um 20 Tage nach vorne verschoben.
Die Prognosen von Trnka deuten darauf hin, dass die Erträge von Edelhopfen bis 2050 im Vergleich zu 1989-2018 zwischen 4,1 und 18,4 Prozent zurückgehen werden, zusammen mit einem ähnlichen Rückgang des Alphasäuregehalts, der auf steigende Temperaturen und häufigere Dürren zurückzuführen ist.
Während einige Auswirkungen höherer Temperaturen und Dürren durch Bewässerung ausgeglichen werden können, stellen die Pflanzen bei sehr hohen Temperaturen von etwa 46 Grad ihr Wachstum ein, erklärt Thomas Shellhammer, Professor für Fermentationswissenschaft an der Oregon State University. Außerdem gedeihen dann manche Krankheiten leichter.
Verschiedene Lösungen möglich, um Biergeschmack zu erhalten
Es werden neue Hopfensorten gezüchtet, die widerstandsfähiger gegen den Klimawandel sind, sagt Chuck Skypeck, Direktor für technische Brauereiprojekte bei der Brewers' Association in den USA. Aber die Entwicklung einer neuen Hopfensorte von Grund auf bis zur vollen Produktion kann bis zu zehn Jahre dauern. Eine neue experimentelle Sorte kann zum Beispiel hitzeresistenter sein, aber immer noch eine ähnliche Menge an Wasser benötigen, sagt er.
"Auch die Brauereien verfolgen unterschiedliche Ansätze. US-amerikanische Craft-Brauer verwenden selten nur eine Hopfensorte in ihren Bieren, sondern schichten verschiedene Geschmacksrichtungen und Aromen übereinander, um den unterschiedlichen Charakter zu erzeugen, den man in vielen Craft-Bieren findet. Auf der anderen Seite zögern konservativere deutsche Traditionsbrauer mitunter, neue Sorten zu verwenden, weil sie den Charakter ihrer Biere, der seit Jahren beständig ist, nicht verändern wollen."
Chuck Skypeck
Die Hopfenbäuer:innen haben einige weitere Möglichkeiten: Verlagerung des Hopfens in Gebiete mit höherem Grundwasserspiegel, wie in Täler oder an Bäche, wo das Wasser leichter von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden kann. Außerdem kann die Tropfbewässerung helfen oder Umstellung auf klimaresistentere Sorten. All diese Strategien haben sich im Weinbau bewährt, der ebenfalls vom Klimawandel bedroht ist.
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