Dass die Deutsche Bahn nicht gerade den besten Ruf genießt, ist allseits bekannt. Verspätungen, Ausfälle und Signalstörungen verärgern tagtäglich etliche Bahnkund:innen. Wie ein Video aus Stuttgart zeigt, herrscht allerdings auch beim Bahnpersonal Frust.
Seinem Ärger machte ein Lokführer nun Luft, und zwar mit einer Durchsage der besonderen Art. So erklärte er, dass "der Zug nicht mehr richtig beschleunigt", weil "wir hier nur noch mit dem allerletzten Dreck rumfahren". Weiter wütete er:
Anschließend sagte er den nächsten Halt an, dann endet das Video. Im Netz ging der Clip daraufhin viral, der unbekannte Lokführer erntete viel Lob und Zustimmung. So kommentierten nicht nur andere Lokführer:innen, dass er recht habe, sondern auch Bahnkund:innen setzten sich für ihn ein. Die Ehrlichkeit des verärgerten Lokführers sei wichtig gewesen, Konsequenzen sollte es für die Durchsage nicht geben.
Wie die S-Bahn Stuttgart gegenüber SWR3 erklärte, wurde darüber jedoch noch nicht entschieden. Momentan werde der Fall intern aufgearbeitet, von "möglichen Schritten" ist die Rede. Denn laut dem Sprecher ist eines vollkommen klar:
Gleichzeitig gestand die S-Bahn Stuttgart, die von der Deutschen Bahn geführt wird, aber auch ein, dass es momentan tatsächlich Probleme gebe. Mit den neu gelieferten Zügen der Baureihe 430 von Alstom sei man unzufrieden, rund ein Fünftel der 47 Bahnen stehe in der Werkstatt und sei nicht einsatzbereit. Die Deutsche Bahn ziehe daher sogar in Erwägung, weitere Bahnen erst anzunehmen, sobald alle Probleme behoben werden konnten.
Zu derartigen Problemen kommt es laut dem Fahrgastverband Pro Bahn allerdings regelmäßig bei Neulieferungen. Im Laufe der Zeit würden die Fehler durch Anpassungen und eine neue Software jedoch meist behoben werden. So auch in Stuttgart, wo derzeit ein Umbau der Bahnen stattfinde und eine Störungshotline eingerichtet wurde.
Dass Startprobleme gang und gäbe seien, liege laut Pro Bahn zudem an der Planung der Deutschen Bahn, die die Züge besser einzeln einführen sollte. Die Lokführergesellschaft DGL äußerte sich gegenüber SWR3 ähnlich. Es brauche schlichtweg mehr Testfahrten, um Problemen vorbeugen zu können.