
Die oberirdischen Gleise sind nicht von den Sperrungen betroffen.Bild: IMAGO / Kirchner-Media
Mobilität & Verkehr
03.03.2025, 08:2703.03.2025, 08:27
Es muss erst schlimmer werden, bevor es besser wird. Das lässt sich auch auf den deutschen Zugverkehr übertragen. Gefühlt das ganze Land ist seit geraumer Zeit unzufrieden mit der Deutschen Bahn.
Das möchte der bundeseigene Konzern ändern und den Anforderungen endlich gerecht werden. Dafür sind allerdings weitreichende Bauarbeiten vonnöten, die in erster Linie Einschränkungen für Reisende mitbringen.
Berlin: Hauptbahnhof für zwei Monate teilgesperrt
Betroffen ist derzeit der Berliner Hauptbahnhof. Ab sofort verwandelt er sich für gut zwei Monate zu einer Groß-Baustelle, weil Teile der unteren Ebene gesperrt werden. Bis zum 22. April können statt der acht Gleise nur wechselseitig vier Gleise genutzt werden.
Zusätzlich wird der Tiefbahnhof tageweise vollständig gesperrt. Und zwar vom 21. bis 24. März und während der Osterfeiertage vom 18. bis 22. April. An diesen Wochenenden werden die Fernverkehrszüge an den anderen Berliner Fernbahnhöfen halten.
Die Hauptstadt bleibe während der Baumaßnahmen stets an den Fernverkehr angebunden, verspricht die Bahn. Es werden sich allerdings Ankunfts- uns Abfahrtszeiten verändern. Im Regionalverkehr werden mehrere Linien umgeleitet oder Halte fallen aus.
Der obere Teil des Berliner Hauptbahnhofs, wo unter anderem die S-Bahn fährt, ist nicht von den Arbeiten betroffen.
Neue Weichen sollen für mehr Zuverlässigkeit sorgen
Die Sperrungen sind notwendig, weil die Bahn sechs zusätzliche Weichen sowie zwei neue Signale an den Gleisen im Keller des Hauptbahnhofs einbauen möchte. Dadurch sollen "Züge künftig schneller und flexibler an die Bahnsteige gelangen", wie die Bahn mitteilte.
Die Bahn verspricht sich von den Bauarbeiten "schnelle Effekte auf Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit in der Nord-Süd-Verbindung".
Seit der Eröffnung des Bahnhofs 2006 habe der Verkehr an dem Hauptstadt-Hauptbahnhof stetig zugenommen, wie der Konzern berichtet. Beispielweise wurde eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Berlin und München eingeführt. Letztlich bemerken auch Fahrgäste das erhöhte Verkehrsaufkommen, wenn sich die Einfahrt in den Tiefbahnhof verzögere, weil die Gleise belegt seien.
In solchen Fällen sollen mit den neuen Weichen die Züge in Zukunft einfach auf das Nachbargleis wechseln können. Durch die neuen sogenannten "Zugdeckungssignale" sollen künftig zwei Züge hintereinander an einem Bahnsteig halten können. Somit können laut der Bahn mehr Züge abgefertigt werden. Lange Züge können bei Bedarf geteilt werden.
Neben dem versprochenem Nutzen haben die Sperrungen einen weiteren Vorteil: Berlin-Tourist:innen werden in der Zeit der Arbeiten gleich zu Beginn ihres Aufenthalts auf die Baustellen-Hauptstadt eingestimmt.
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