Im Zuge der Fußball-Europameisterschaft 2024 beäugten Tausende internationale Gäste wochenlang die Fähigkeit der Deutschen Bahn. Während einige Fans sogar zu spät zum Match im Stadion kamen, klagten andere über Social Media ihr Leid zu fehlenden Sitzplätzen, ausgefallenen Zügen oder auch einfach der fehlenden Freundlichkeit an deutschen Gleisen.
Doch nicht erst seit der Heim-EM hat die Deutsche Bahn Einsicht gezeigt und versucht gemeinsam mit der Bundesregierung, gezielt Investitionen in die Schiene zu fördern. In München ist bereits seit Monaten ein großes Bauprojekt im Gange, das auch die Errichtung eines hochmodernen Bahnhofs beinhaltet.
Ein Teil des alten Bahnhofsgebäudes wurde bereits abgerissen. Nun soll auch der Haupteingang weichen, sodass die Stadt München für die kommenden Monate ein vorläufiges Bahnhofsgebäude bekommt – im Wert von 20 Millionen Euro.
Bis zur Fertigstellung des tatsächlichen Bahnhofs Ende der 2030er Jahre werden neben Schließfächern und Fahrradparkplätzen auch einige Läden auf die insgesamt sieben Stockwerke des Interimsgebäudes umziehen. Auch zwei Untergeschosse wird es hier geben.
Zuletzt waren die Bauarbeiten am Münchener Bahnhof größtenteils pausiert worden, um die Beeinträchtigungen während der EM möglichst kleinzuhalten. Nun hat die Bahn den Aufbau des Gerüsts für das Interimsgebäude an der Südseite wieder aufgenommen.
Laut Angaben des Unternehmens sollen alle Gleise während der gesamten Bauzeit barrierefrei erreichbar bleiben. Reisende müssen allerdings doch längere Laufzeiten zu den Zügen einplanen.
Die Fertigstellung des Bahn-Projektes ist aktuell für spätestens 2037 geplant. Die Gesamtkosten liegen laut Bayerischem Rundfunk bei sieben Milliarden Euro.
Konkretes Ziel für München ist laut Bahn "eine moderne, optimal vernetzte Mobilitätsdrehscheibe". Um die bestehende S-Bahnstrecke in der Innenstadt zu entlasten, ist neben dem neuen Bahnhofsgebäude eine sogenannte zweite Stammstrecke für die Münchener S-Bahn geplant.
Das gesamte Projekt hat sogar einen eigenen Instagram-Account bekommen, auf dem Fahrgäste die aktuellen Entwicklungen verfolgen können. Laut Bayerischem Rundfunk wäre der Münchner Hauptbahnhof nach der Fertigstellung dann der viertgrößte der Welt: Nur New York, Shanghai und Tokio können das Mammutprojekt übertrumpfen.
Damit dürfte nicht nur das Image der Stadt München aufpoliert werden, sondern auch das der Deutschen Bahn. Von aktuell etwa 450.000 pro Tag soll die Zahl der Fahrgäste mit dem neuen Bahnhof auf mehr als 800.000 verdoppelt werden.