
Die Züge der Trenitalia werden auch "Roter Pfeil" genannt.Bild: picture alliance / Markus Mainka
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Der Frust auf die Deutsche Bahn ist hierzulande gut bekannt. Es gibt wohl kaum Menschen, die bisher nur reibungslose Fahrten ohne Verspätungen, Zugausfälle, überfüllte Bahnen oder sonstige "außerplanmäßige Zwischenfälle" – wie es in den Durchsagen gerne genannt wird – verbuchen können.
Die Rufe nach einer angemessenen Konkurrenz für die Deutsche Bahn erklingen deswegen auch nicht erst seit gestern. Nun könnten diese von der italienische Staatseisenbahn Ferrovie dello Stato (kurz FS) oder auch Trenitalia, erhört werden.
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Ab 2026: Mit Highspeed von München nach Mailand
Bereits seit 2008 fahren die schnellen Frecciarossa-Züge, die auch "Roter Pfeil" genannt werden, erfolgreich durch Italien. Meist pünktlich, kostengünstig und in kurzen Abständen bieten sie schnelle Verbindungen wie Rom – Mailand innerhalb von drei Stunden oder Turin – Venedig von dreieinhalb Stunden an. Das Netz wird stetig weiter ausgebaut, in Richtung Frankreich und nun über den Brenner auch in Richtung Deutschland.
Gegenüber der "Wirtschaftswoche" sagte Carlo Palasciano Villamagna, CIO und verantwortlich für internationale Geschäfte: "Wir hoffen auf eine rasche Zulassung unserer Frecciarossa-Züge, damit wir den Frecciarossa von Mailand nach München in Betrieb nehmen können. Wir erwarten, dass wir 2026 starten können und rechnen mit einer Fahrtzeit von anfangs sechs Stunden und 30 Minuten. Nach der Eröffnung des Brenner-Basistunnels, voraussichtlich zwischen 2030 und 2032, könnte die Fahrtzeit auf fünfeinhalb Stunden reduziert werden."
Das würde die aktuell schnellste Verbindung um etwa eineinhalb Stunden schlagen, Umsteigen müsste man auch nicht mehr.
Wie Italien auf die Deutsche Bahn blickt
Villamagna sieht die Verbindung von München nach Mailand als einen Start für viele weitere Verbindungen. Auch Berlin und andere Städte könnten künftig Ziele der Frecciarossa-Züge sein. Dabei bleibt er realistisch: „Da Deutschland derzeit stark unter vielen Baustellen leidet, ist Geduld gefragt. Wir hoffen auf ein moderneres und effizienteres Netz in naher Zukunft.“
Das bieten die Züge der Trenitalia
Im internationalen Vergleich sind die Reisen mit der italienischen Staatsbahn sehr günstig, urteilt die "Wirtschaftswoche". Auch können die Reisenden zwischen verschiedenen Fahrzeugklassen, und damit auch verschiedenen Preisklassen wählen. Vom günstigen Einstiegstarif bis zu einem Büroplatz mit mehrgängigem Menü sei hier für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Auch bietet die italienische Bahn zu Stoßzeiten Fahrten zwischen den Metropolen Mailand und Rom im Fünf- oder Zehn-Minuten-Takt an. Etwas, vorauf man hierzulande besonders neidisch sein kann: Die Züge kommen trotz Engpässen an Knotenpunkten meist pünktlich an. Und auch das Internet ist sogar in den langen Tunneln zwischen Florenz und Bologna meist stabil.
Nachtzüge liegen in Deutschland und Europa schon länger wieder im Trend. Am Abend in Deutschland einsteigen und am Morgen in Südfrankreich oder in Schweden aufwachen – das ist für viele Urlaubsreisende ein Traum.