Seit einer Weile stimmt die Bahn darauf ein, nun geht es los: Die Verbindung Frankfurt-Mannheim, die Riedbahn-Strecke, wird zwecks Sanierung monatelang gesperrt. Gleise, Oberleitungen, Signale, Weichen, Brücken und Bahnhöfe werden bis Mitte Dezember modernisiert. Schon heute Abend ab 23 Uhr geht auf der viel befahrenen Strecke nichts mehr.
Fernreisende müssen sich auf 30 Minuten längere Fahrten einstellen, heißt es von der Bahn. Denn der Fern- und Güterverkehr werde auf parallel verlaufende Strecken umgeleitet. Viele Pendler:innen und Ortsansässige müssen hingegen mit einer größeren Umstellung rechnen.
Für den Fernverkehr wird der Regionalverkehr eingeschränkt. Damit Kund:innen nicht abspringen, eventuell zum Auto wechseln, setzt die Bahn eine gewaltige Busflotte ein.
13 Linien, 150 Busse, Fahrten im 10-Minuten-Takt: die Bahn fährt für die Sanierung der Frankfurt-Mannheim-Strecke groß auf. Zudem verspricht sie, dass die Fahrten im Nahbereich lediglich 15 bis 20 Minuten länger dauern sollen.
Die pinken Busse mit Ersatzverkehr-Schriftzug sollen einigen Komfort bieten, ebenfalls ein Versprechen des Unternehmens. Dreipunkt-Anschnallgurte, Kofferablagen, WLAN und USB-Ladebuchsen seien vorhanden. In einem Teil der Busse seien sogar Toiletten verbaut.
Eine Notwendigkeit: Immerhin brauchen die Busse für die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim gut zweieinhalb Stunden. Mobile Reinigungsteams sollen den Reisenden den Bustoiletten-Horror ersparen.
Ein Haltestellen-Netzwerk steht bereits, inklusive Anlagen für automatisierte Ansagen, um Kund:innen schnellstmöglich über Probleme zu informieren. Wegen der Bauarbeiten liegen die Stationen allerdings mitunter nicht direkt an den Bahnhöfen, sondern teilweise an Hauptstraßen. Reisende müssten also ordentlich zusätzliche Fahrt- und Laufzeit einplanen.
Auf Instagram postet die Deutsche Bahn nahezu täglich Beiträge zur Sanierung der Mannheim-Frankfurt-Strecke, gibt sich dabei kampflustig, schießt gelegentlich hinsichtlich Motivation übers Ziel hinaus, wie einige Nutzer:innen bemängeln. In einem aktuellen Beitrag schreibt die Bahn etwa im "Bob der Baumeister"-Stil "Yo, wir schaffen das!" und stellt dann auf die geplanten Umbauarbeiten ein – mit einem Nullerjahre-Meme.
Die Reaktionen dazu sind eher verhalten. "Viel Glück! Ihr werdet's brauchen!", schreibt etwa Insta-Nutzer flipsfish. delta.nny schreibt: "Mitte Dezember ist die Sanierung fertig? Ich muss sie leider enttäuschen, diese Geschichte wird frei erfunden sein. Aber ich freue mich schon auf die Riedbahnposts aus dem Januar 2025."
Die meisten ärgern sich aber vor allem über die hohe Frequenz der Riedbahn-Posts. "Was? Die Riedbahn wird gesperrt??!!! Das kommt aber plötzlich Und unangekündigt", schreibt DB-Lounge mit ordentlich Sarkasmus in der Feder. "Heute ist das? Unglaublich, ihr hätte da ruhig früher was posten können!", schließt sich calle_18 an. Kurzum: es gibt viel Raum zum Meckern.