Es ist soweit: Der zweite Warnstreik des Bodenpersonals der Lufthansa hat begonnen und sorgt erneut für Hunderte Flugausfälle mit mehr als 100.000 betroffenen Passagier:innen. Hintergrund des Warnstreiks des Bodenpersonals sind konzernweite Tarifverhandlungen für die laut Verdi rund 25.000 Beschäftigten am Boden – unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo sowie weiteren Konzerngesellschaften.
Die Lufthansa rechnet damit, nur zehn bis 20 Prozent ihres geplanten Programms von rund 1000 Flügen in die Luft zu bringen. Der Flughafen München warnte vor erheblichen Einschränkungen für Reisende.
In Hamburg und Düsseldorf fallen nach Angaben der Betreiber alle 23 Lufthansa-Flüge aus, in Köln/Bonn nahezu alle. Dazu kommt: Betroffen sind auch nicht bestreikte Flughäfen. So sind etwa in Hannover und Bremen alle Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt und München gestrichen.
Passagier:innen, deren Flug annulliert wurde, sind dazu aufgerufen, nicht zum Flughafen zu fahren, da die Umbuchungsschalter aufgrund des Streiks nicht besetzt sind.
Noch bis Mittwochmorgen um 07:10 Uhr soll der Warnstreik andauern. Insgesamt wird der Streik also 35 Stunden dauern. Bei vielen kommt da eine berechtigte Frage auf: Warum endet der Streik nicht zur vollen Stunde, sondern zu einer scheinbar zufällig gewählten Zeit?
Laut der "Bild" hängt das mit den Schichten der betroffenen Lufthansa-Konzerngesellschaften zusammen: "Um 7.10 Uhr endet die letzte Nachtschicht im Konzern, nämlich bei Lufthansa Cargo. Daher genau diese Zeit", erklärte ein Verdi-Sprecher auf Anfrage.
Erst Anfang des Monats hatten Gepäckabfertiger, Frachtpersonal sowie andere Bodendienstmitarbeitende ihre Arbeit für rund 27 Stunden niedergelegt. Von den, in diesem Zeitraum geplanten, mehr als 1000 Flügen waren bis zu 90 Prozent ausgefallen.
Nach dem zweiten Warnstreik, der am Mittwochmorgen endet, sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete die zweite Warnstreikwelle als notwendig, weil Lufthansa in der vorangegangenen Verhandlungen keine Anstalten gemacht habe, ihr vorliegendes Angebot nachzubessern.
Reisende, deren Flüge aufgrund des Streiks gestrichen wurden, werden via E-Mail oder über die Lufthansa-App informiert, heißt es von der Lufthansa. Das Unternehmen rät dazu, sich über den aktuellen Status des Fluges zu informieren, bevor man zum Flughafen fährt.
Auf ihrer Website bietet die Lufthansa kostenlose Umbuchungen an. Kund:innen können Flüge über die App selbstständig umbuchen oder sich an einen Service-Center wenden, heißt es weiter von der Lufthansa. Wer einen innerdeutschen Flug gebucht habe, können darüber hinaus sein Ticket auf der Website in einen Bahnvoucher umwandeln.