Der März ist da und ganz langsam gibt es zumindest wieder mehr Auswahl bei Salaten und frischen Kräutern. Wir zeigen euch, was saisonal auf den Wochenmärkten der Region erhältlich ist.
Ein oft als typisch deutsches Gemüse beschriebenes Allroundtalent ist die Kartoffel. Eigentlich aus Südamerika stammend, hat sich die Kartoffel, nachdem sie im 14. Jahrhundert nach Europa gekommen war, im Laufe des 19. Jahrhunderts als wichtiges Grundnahrungsmittel etabliert.
In den USA wird die Kartoffel oft als Dickmacher verpönt, dabei ist sie sehr kalorienarm. Kartoffeln bestehen zu 77 Prozent aus Wasser. Ohne Fett zubereitet ist sie ein langanhaltender Sattmacher, der mit wenig Kalorien daherkommt. Die Knolle enthält viel Eiweiß. So viel, dass sie mit Milch oder Eiern kombiniert den Eiweißwert von Fleisch weit übertrifft. Außerdem liefern 100 Gramm Kartoffeln genauso viel Vitamin C wie die gleiche Menge Äpfel. Kartoffeln gibt es in unterschiedlichsten Sorten, mit unterschiedlichen Gareigenschaften (festkochend, vorwiegend festkochend, mehlingkochend) zur Weiterverarbeitung vielfältigster Gerichte und sogar in diversen Farben.
Ab Ende Mai oder Anfang Juni gibt es die deutsche Frühkartoffel, mittelfrühe Knollen folgen Anfang August. Am meisten werden in Deutschland Spätkartoffeln angebaut, diese können nämlich gut gelagert werden – und können jetzt im Frühjahr gut zubereitet werden.
Die Kartoffelsuppe ist ein echter Klassiker und es gibt sie in unzähligen Varianten. Man kann sie grob mit Stückchen zubereiten oder ganz fein püriert, deftig oder fein abgeschmeckt, vegetarisch oder mit Fleischeinlage.
Eine klassische Kartoffelsuppe wie bei Oma beinhaltet 200 Gramm festkochende Kartoffeln, 200 Gramm Möhren, 200 Gramm Knollensellerie, eine Stange Lauch, eine Zwiebel, eine Knoblauchzehe, 80 Gramm geräucherten Bauchspeck in Würfeln, 800 Milliliter Gemüsebrühe sowie Salz, Pfeffer und frisch gehackte Petersilie. Die Zubereitung ist schnell und leicht.
Im März sind regional angebaute Äpfel saisonal als Lagerware erhältlich. Aufgrund der hohen Temperaturen im vergangenen Sommer 2022, gibt es besonders viele Äpfel aktuell. Ein Segen für Apfel-Freund:innen und viel Arbeit für Apfelbaumbesitzer:innen, wenn sie die gesamte Ernte verarbeiten wollen.
Ein Chutney ist eine würzige Soße, ähnlich einer Marmelade, sie sind oft süßsauer bis pikant im Geschmack. Chutneys kommen aus der indischen Küche, sie werden ganz unterschiedlich gewürzt und bestehen aus unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten. Je nach verwendeten Zutaten werden Chutneys eingekocht oder können auch frisch serviert werden. Manchmal werden sie mit Fruchtstücken, manchmal püriert gereicht. Chutneys können sowohl warm als auch kalt genossen werden.
Der Apfel eignet sich in seiner fruchtig süßen Art mit zusätzlich oft säuerlicher Note sehr gut für die Herstellung eines Chutneys. Man kann diese zu Käse servieren oder als Grillsoße anbieten oder schlicht zum Dippen von Brot genießen.
Für ein leckeres Apfelchutney braucht man: ein Kilogramm Äpfel, drei Zwiebeln, 150 Gramm Zucker, 400 Milliliter Weißweinessig oder Apfelessig, ein bis zwei Chilischoten, etwas Ingwer, ein Teelöffel Salz, Kreuzkümmel, Zimt und Pfeffer. Die Zubereitung geht so:
In sterilisierte Schraubgläser abgefüllt und fest verschlossen, kann sich das Chutney einige Monate halten.
Bevor im Mai endlich viele Salatsorten wieder saisonal erhältlich sind, geht es ab März zumindest schon einmal mit der Rückkehr vereinzelter Kräuter los. Bärlauch, Kerbel, Kresse, Rosmarin und Schnittlauch sind im März frisch erhältlich.
Kerbel ist ab März erhältlich und schmeckt am besten, wenn er jung geerntet wird. Etwa drei Wochen nach dem Aussähen gepflückt, enthält er die höchste Konzentration von ätherischen Ölen. Er ist dann etwa 10 Zentimeter hoch. Optisch gleichen die Blätter des Kerbels denen der Petersilie und des Korianders. Es gibt ihn in glatt- und krausblättrig. Geschmacklich ist Kerbel sehr eigen, aber leicht süßlich, mit einer feinen Anisnote. Oft wird er mit anderen Kräutern kombiniert, deren Geschmack er unterstreichen soll. Kerbel hat eine frühlingshafte Note und ist traditionell in französischen Kräutermischungen zu finden, genauso wie in der bekannten Frankfurter Grünen Soße.
Kerbel hat dazu noch eine Superpower: Das Kraut fördert die Blutbildung – er liefert 1,6 Milligramm Eisen pro 100 Gramm – was für die Bildung von roten Blutkörperchen wichtig ist und reichlich vorhanden ist. Damit hemmt es Entzündungen. Viele Antioxidantien und viel Vitamin C sorgen für einen guten Schutz vor Entzündungen und für ein starkes Immunsystem.
In der Pflanzenheilkunde gilt Kerbel auch als Helfer bei Hautproblemen. Sein hoher Vitamin-A-Gehalt hilft bei Ekzemen, Abszessen und unreiner Haut. Das Kraut unterstützt die Entgiftungsorgane und hilft bei Insektenstichen. Zerreibt man einige Blätter und gibt sie auf den Insektenstich, kann Kerbel den Juckreiz mindern. Aber Vorsicht: In zu großen Mengen zu sich genommen, kann Kerbel zu einer allergischen Hautreaktion führen.