Nachhaltigkeit
Nah dran

Wird es Zeit für eine Agrarreform? Landwirte berichten von aktuellen Zuständen

Im Laufstall für Kühe.
Ob bei der Arbeit auf dem Acker, im Weinberg oder im Stall: Noch gibt es junge Menschen, die trotz der schlechten Bedingung in der Landwirtschaft arbeiten wollen.bild: Teresa Hoiss
Nah dran

Wird es Zeit für eine Agrarreform? Wie junge Landwirte die aktuelle Situation erleben

03.02.2022, 08:10
Mehr «Nachhaltigkeit»

Diese Woche hätte in Berlin eigentlich die "Internationale Grüne Woche 2022" stattfinden sollen, die weltweit wichtigste Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau. Sie war ursprünglich im Zeitraum vom 21. bis 30. Januar geplant, wurde aber angesichts der Rekordzahlen an Neuinfektionen abgesagt und fand nur im beschränktem Rahmen digital statt.

Neue Regierung soll neue Agrarreformen ermöglichen

Dabei wären neue Impulse und Diskussionen rund um eine Verbesserung der Zustände in der Landwirtschaft inzwischen dringend nötig. Bereits in der vorhergehenden Woche hatten Landwirtinnen und -wirte des Bündnis "Wir haben es satt!" in Berlin für einen Wandel in der Agrarpolitik und mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft demonstriert. Saskia Richartz, Sprecherin des Bündnisses, sprach dabei auch von einer "dramatischen Lage" in der Agrarbranche: "Schlechte Erzeugerpreise durch das Preisdiktat des Handels und die fatale Ausrichtung auf Export zwingen Bauernhöfe zum Schließen." Das Bündnis sieht vor allem den neuen Agrarminister Cem Özdemir und die neue Bundesregierung in der Pflicht, sie sollen Reformen in der Branche ermöglichen.

Die aktuelle Lage in der Landwirtschaftsbranche sieht also alles andere als vielversprechend aus. Watson hat mit drei jungen Menschen gesprochen, die sich trotzdem für eine berufliche Zukunft in der Landwirtschaft entschieden haben.

Welche Zustände erleben junge Landwirte gerade?

Teresa im Laufstall bei den Kühen.
Bild: teresa hoiß

Teresa Hoiß, 24 Jahre alt, studiert im Master Agrarsystemwissenschaften und arbeitet auf dem konventionellen landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Familie in Seeshaupt.

"Auf der einen Seite hat man immer mehr Auflagen, die man erfüllen muss, wo man auch gar nicht raus kann in dem Sinne. Auf der anderen Seite verdient man aber nicht wirklich mehr Geld, wenn man diese Auflagen erfüllt, sondern muss sich dann, weil die Lebensmittel zu billig sind, um Staatshilfen bemühen. Dann wird auf der anderen Seite wieder von der Bevölkerung kritisiert 'Warum kriegen die jetzt so viele Staatshilfen?' und alle Prozesse in der Landwirtschaft werden ständig infrage gestellt. Oft heißt es dann 'die bösen Landwirte' würden ja nur wirtschaftlich profitieren wollen, dabei weiß ein großer Teil der Bevölkerung aber meistens leider nicht viel über die Hintergründe und unsere Arbeitsumstände. Diesen Konflikt finde ich oft sehr schwierig.

"Unser Hof kann also aktuell nicht zwei Familien finanziell versorgen."
Teresa Hoiß arbeitet auf einem konventionellen Bauernhof

Für uns stehen natürlich die Tiere immer an erster Stelle, denen muss es gut gehen. Das ist ja auch nicht nur ökonomisch gesehen sinnvoll, sondern auch wirklich unser Ziel. Wir haben ja ein Herz für Tiere, sonst würden wir die Arbeit nicht machen. Aber wenn mein Bruder zum Beispiel fertig ist mit seiner Meisterausbildung, kann er nicht auf Vollzeit bei meinen Eltern arbeiten, weil sie ihm das nicht bezahlen können. Unser Hof kann also aktuell nicht zwei Familien finanziell versorgen, bereits jetzt ist es schon schwierig, sodass mein Bruder momentan schon ein paar Tagen auf anderen Höfen arbeitet. Aber auch in Zukunft wird mein Bruder nicht nur mit Kühen arbeiten können, das wird nicht reichen, um eine Familie zu ernähren. Das heißt, er braucht zukünftig entweder einen deutlich größeren Hof oder noch einen dritten Job als Standbein und das finde ich sehr erschreckend."

Lennard bei den Kälber auf dem Biohof.
bild: Lennard Trumpfheller

Lennard Trumpfheller, 20 Jahre alt, ist ausgebildeter Landwirt und arbeitet auf einem Biohof bei Michelstadt.

"Ab dem Zeitpunkt, ab dem man als "Bio" zertifiziert ist, müssen wir dafür das Biotierfutter zukaufen. Leider gibt es auch nicht wirklich irgendeine Nische, wo wir logisch sparen könnten. Wir sind ein reiner Grünland-Betrieb, da haben wir Glück, damit müssen wir immerhin keinen Bio Ackerbau machen. Aber wir haben zum Beispiel auch eine eigene Hofkäserei, wo wir für den Käse Gewürze zu kaufen und die sind dann logischerweise auch Bio. Und das kostet mich dann sehr viel mehr Geld als wie für die konventionelle Herstellung. Ich kann da nirgendwo sparen.

"Du konzentrierst dich darauf, dass du das Maximum rausholst."
Lennard Trumpfhellerausgebildeter bio-Landwirt

Weil wir aber wegen der niedrigen Einnahmen durch unsere Produkte konstant sparen müssen, gibt es auch immer Baustellen auf dem Hof, die wir dann aufschieben müssen. Ob es jetzt darum geht, eine neue Halle zu bauen oder noch einen weiteren Stall für mehr Platz. Aber wir haben es rechnen lassen und es ist im Moment nicht lukrativ, so traurig wie es ist. Dann sparst du an so einer Ecke und konzentrierst dich auf das, was du hast, und konzentrierst dich darauf, dass du da das Maximum rausholst."

Michael bei seiner morgendlichen Tour durchs Weinanbaugebiet.
BILD: Michael Binzel

Michael Binzel, 24 Jahre alt, ist ausgebildeter Winzer und arbeitet in einem Weinanbaugebiet in Rheinhessen.

"Der Respekt gegenüber jemandem, der in der Landwirtschaft arbeitet, ist in der Bevölkerung aktuell sehr gering. Das ist sehr traurig, weil man manchmal das Gefühl hat, wir hätten keine 80 Millionen Bundestrainer, sondern 80 Millionen Landwirte in Deutschland. Was einem teilweise an Hass vor allem im Netz entgegenschlägt, ist schon schlimm. Wenn zum Beispiel irgendwelche Postings kommen, dass die komplette Landwirtschaft in erster Linie den Boden verpestet, dann ist das halt für mich als jungen, ausgebildeten Winzer sehr frustrierend. Denn man arbeitet eben, wie man es gelernt hat, nach einer guten fachlichen Praxis, vor allem mit schonendem Einsatz von Pflanzenschutz und Düngemitteln. Und dann heißt es trotzdem in den Medien 'Spritzen und Tricksen'."

Was kann sich für dich ändern, wenn eine neue Agrarpolitik mit einem stärkeren Fokus auf Biolandbau kommen sollte?

Teresa: Unser Hof ist noch konventionell, aber wir haben schon relativ lange einen Laufstall und keine Anbindehaltung. Aber es kommen immer mehr Auflagen in Richtung zum Beispiel der Düngeverordnung mit dem Ausbringen der Gülle. Eine neue Verordnung sagt jetzt zum Beispiel, dass man bis 2025 ein neues Güllefass braucht, das die Gülle bodennah aufbringt. Das ist bei uns jetzt zum Beispiel sehr schwierig, denn unsere Böden sind sehr nass, weil wir Moorböden haben. Und in dem Fall kostet dann die Technik erstens natürlich sehr viel Geld und macht also auch aufgrund unserer Böden nicht so viel Sinn. Auf der anderen Seite natürlich gibt es auch im Tierhaltungsbereich Reglementierungen, die ich schon für sinnvoll erachte und die wir auch umsetzen wollen. Aber wie gesagt, dann bräuchten wir dafür auch wieder mehr Geld.

"Es kommen immer mehr Auflagen, bei denen die Technik erstens natürlich sehr viel Geld kostet und die aber oft auch nicht so viel Sinn machen."
Teresa Hoißarbeitet auf einem konventionellen Bauernhof

Lennard: Inzwischen müssen auch die Verbraucher ganz genau auf die verschiedenen Bio-Label gucken: Welcher Unterschied zwischen dem ganz leichten "Bio" und dem Bio-Label liegt, das am meisten Aufmerksamkeit, am meisten Tierwohl und am meisten Kontrolle und Investition in die Stallungen und ins Futter garantiert, das weiß doch heutzutage keiner mehr. Der Unterschied müsste klarer zu erkennen sein. Aber auch die Einstellung von vielen Leuten zur Landwirtschaft muss sich ändern: Am allerliebsten sollen alle Tiere tot gestreichelt werden, aber wenns dann zum Einkaufen geht, dann tuts für die meisten auch das "Ja!"-Hacksteak für einen Euro. Weil vielleicht viele Verbraucher denken "Ach, ich mache da jetzt eh keinen Unterschied". Ich vergleiche das immer so mit dem Wählengehen, wenn die Leute nicht wählen gehen. Also wenn viele sagen, "ach, meine Stimme allein, die macht da ja eh nichts aus". Aber wenn jeder so denkt, dann hat keiner gewählt.

"Bei der Diskussion zur Tierhaltung wird man oft über einen Kamm geschert."
Lennard Trumpfhellerausgebildeter bio-landwirt

Bei der Diskussion zur Tierhaltung wird man auch oft im öffentlichen Diskurs über einen Kamm geschert. Natürlich gibt es immer mal schwarze Schafe unter allen Landwirten, die ihre Tiere schlecht behandeln. Aber die gibt es leider überall, auch in anderen Branchen. Nur weil dann einer seine Tiere falsch hält, sind das dann in der Öffentlichkeit schnell wieder alle Bauern. Dann wird man in Deutschland abgestraft, aber das Fleisch wird trotzdem aus Brasilien gekauft.

Michael: Klar ist der Fokus auf mehr Biolandbau jetzt eine Chance. Denn auch wenn ich hier keinen zertifizierten Bio-Betrieb habe, versuchen wir so nachhaltig wie möglich zu wirtschaften, zum Beispiel, indem wir im Weinberg keinen Mineraldünger einsetzen. Es gibt halt Kollegen, die machen das aber weiterhin. Generell hast du aber einen ständigen Preiskampf. Also bei Großkonzernen wie Edeka zum Beispiel musst du halt zu Weltmarktpreisen produzieren. Aktuell ist es für die Konzerne etwas teurer geworden, einen Container mit Wein aus Südafrika nach Deutschland zu karren, als den Wein aus Deutschland zu kaufen. Also wird Wein aus Deutschland gekauft und abgefüllt und dann im Supermarkt verkauft.

"Generell hast du einen ständigen Preiskampf. Bei Großkonzernen wie Edeka zum Beispiel, musst du halt zu Weltmarktpreisen produzieren."
Michael Binzelausgebildeter Winzer

Aber diese Situation hatten wir die ganzen Jahre davor nicht, deswegen war der deutsche Preis, im Verhältnis zu den Kosten, die du bei der Produktion hast, wirklich sehr niedrig, es gab fast keine Gewinnspanne für Händler. Aktuell ist es für die Konzerne teurer ausländischen Wein einzukaufen und das führt dazu, dass man hier in der Produktionsrichtung gedrängt wird, um zu überleben, die halt nicht gerade dem entspricht, was sich der Normalverbraucher vorstellt.

Wenn wir auf mehr Biolandwirtschaft gehen sollen, würde ich das auch sofort machen, aber ich muss halt auch ein faires Geld dafür bekommen. Ich bin jetzt seit diesem Jahr auch bei uns daheim am Weingut tätig. Mein Vater hat halt bisher immer mit Glyphosat gespritzt und dieses Jahr haben wir zum ersten Mal ausprobiert, auch ein paar Weinberge ohne Glyphosat zu bearbeiten. Und siehe da, es hat funktioniert und das sollten wir jetzt ausbauen.

Was sind deine Forderungen an die Politik, wenn es zu einer "grünen Transformation" in der Landwirtschaft kommen soll?

Teresa: Ja also ich bin auch dafür, dass man in Sachen Klima sich weiterentwickelt, da sollten wir auch in der Landwirtschaft nicht stehen bleiben. Hier sollte man aber an sinnvollen Punkten ansetzen: Also was ist aktuell das größte Problem? Und das dann strategisch angehen, bevor man irgendwelche kleineren Probleme groß aufpumpt. Meine Kritik an der bisherigen Politik wäre, dass sie sich immer ein Themengebiet raussuchen, beispielsweise jetzt die Emissionen im Bereich der Gülle. Und das wird dann groß aufgebauscht, obwohl es andere Klimagase gibt, die ein größeres Problem wären.

"Auch die Machbarkeit der Umstellungen in kleinen Betrieben muss berücksichtigt werden."
Teresa Hoiß
studiert im Master Agrarsystemwissenschaften

Ein Beispiel: Für eine bodennahe Gülle-Auslegung benutzt man sehr schwere Maschinen, die dann den Boden verdichten. Dadurch kann Lachgas aus dem Boden austreten und einfacher in die Atmosphäre gelangen. Ich wünsche mir von der Politik, dass sie bei neuen Regelungen schauen, was in der Landwirtschaft auch wirklich sinnvoll umsetzbar ist und dann natürlich auch die Machbarkeit der Umstellungen in kleinen Betrieben berücksichtigen, die sich das viel weniger leisten können als große Betriebe. Auch am Diskurs sollten mehr Landwirte beteiligt sein können und die Fördermittel müssten gerecht und in ausreichendem Maße verteilt werden.

Lennard: Ein Knackpunkt sind die Finanzen. Ein Problem ist halt auch wieder der Zukauf von Lebensmitteln der Politik aus dem Ausland. Ein kleines Beispiel ist die Käfighaltung von den Hühnern. Die wurde in Deutschland abgeschafft, weil es nicht gern gesehen ist. Wir haben hier in Deutschland überall unsere Freilandhühner. Und dann gibt es die im Supermarkt trotzdem für 20 oder 30 Cent zu kaufen. Dabei schauen die wenigsten auf den Beipackzettel, wo diese Eier dann herkommen: nämlich vor allem aus Polen oder Tschechien, alles, was östlich von Deutschland liegt. Das Problem der miserablen Tierhaltung wird damit dann einfach aus Deutschland in unser Nachbarland verschoben.

"Ich habe noch niemanden gesehen, der sagt, er möchte Landwirt werden, um Geld zu verdienen – das gibt's nicht.
Lennard Trumpfheller
will klarere bio-zertifizierungen

Meine konkrete Forderung: Wir wollen ordentlich bezahlt werden für die Lebensmittel, die wir herstellen. Also ich habe noch keinen Landwirt mit einem Porsche herumfahren sehen, oder allein jemanden, der sagt, er möchte Landwirt werden, um Geld zu verdienen - das gibts nicht. Wenn du Landwirt wirst, wirst du das aus Leidenschaft, aus nichts anderem. Das ist kein Beruf, das ist eine Berufung. Aus einem anderen Grund kannst du heutzutage nicht mehr Landwirt werden. Wer heutzutage Landwirt wird, der hat sie nicht mehr alle oder der muss saumäßig Spaß an dem Beruf haben.

"Nicht mal eine Million Menschen arbeiten in Deutschland in der Landwirtschaft. Damit hat die Landwirtschaft kein großes Druckmittel."
Michael BinzelWinzer in Rheinhessen

Michael: Tja, Erwartungen an die Politik sind erfahrungsgemäß schwierig, weil viele Landwirte gedacht haben, dass es ja mit Julia Klöckner vorwärtsgeht – aber sie hat uns genauso verkauft wie alle anderen Parteien während der Wahl. Die jetzige Gesellschaft distanziert sich immer weiter von dem, was eigentlich unseren Wohlstand vor 50, 60 Jahren geschaffen hat. Und jetzt ist es noch nicht mal eine Million Menschen, die in der Landwirtschaft in Deutschland arbeiten. Damit hat die Landwirtschaft kein großes Druckmittel. Wenn man für einen Liter Wein, der dann irgendwann im Supermarkt steht, 80 Cent bis einen Euro bekommt, dann hast du schon Kosten allein für Pflanzenschutzmittel von 10 Cent pro Liter. Ja sorry, aber ich stehe nicht morgens auf, um da für 80 Cent irgendeine Plörre zu produzieren.

Warum hast du dich trotzdem für einen beruflichen Werdegang in der Landwirtschaft entschieden?

Teresa: Der Bezug zur Landwirtschaft ist inzwischen nicht mehr so gegeben. Ich merke oft, dass vor allem Kritik an unserer Branche von Leuten kommt, die leider wirklich keine Ahnung von unserer Arbeit haben. Und da will ich mich nicht vor verschließen, sondern will einfach anpacken und auch für mehr Nähe und Verständnis bei anderen Leuten schaffen, damit sie wieder mehr Bezug zum Ursprung von Lebensmitteln haben.

"Ich könnte mir auch vorstellen, später selber einen eignen Hof zu führen, auch wenn es finanziell schwierig ist."
Teresa Hoißhilft auf dem Hof ihrer Familie mit

Prinzipiell hätte ich ja alles Mögliche studieren können, weil ich unseren Hof mit 40 Milchkühen nicht übernehmen müsste, da einer von meinen Brüdern den Hof übernimmt. Trotzdem war es wirklich meine Entscheidung in dem Bereich zu bleiben: Ich kenne die Arbeit von daheim und mir hat das immer schon viel Spaß gemacht und ich interessiere mich dafür auch weiter. Ich könnte mir auch vorstellen, später selber einen eignen Hof zu führen, auch wenn es finanziell schwierig ist.

"Es ist einfach das Feeling, die Leidenschaft an dem Beruf."

Lennard: Du gehst morgens raus und weißt abends, was du geschafft hast. Sei es draußen auf dem Acker oder drinnen im Stall. Es ist ein mega Gefühl, einem Tier zum Beispiel bei der Geburt zu helfen. Es ist einfach das Feeling, die Leidenschaft an dem Beruf.

Michaels tägliche Arbeit an den Weinrebstöcken.
Michael morgens im Weinberg beim Rebenschneiden.bild: Michael Binzel

Michael: Na ja, man will ja auch was verändern, also ich zumindest. In unserem Ort gibt es halt viele, die arbeiten halt ausschließlich zusammen mit Großkellereien. Dementsprechend sehen die Weinberge halt auch aus, da hast du in der Mitte halt noch 50 Zentimeter Gras. Die wollen mit mehr Fläche eben ihren Umsatz deutlich steigern. Das ist meiner Meinung nach komplett unnötig. Ich will einfach nur Wein machen und mit der Natur arbeiten.

"Wenn dann am Ende Trauben dranhängen, aus denen du Wein machst und das schmeckt geil, dann ist das meiner Meinung nach der schönste Beruf."
Michael Binzel Winzer in Rheinhessen

Das hört sich vielleicht ein bisschen esoterisch an, aber wenn du halt jeden Tag draußen bist - auch bei richtigem Kackwetter - und dann siehst, wie die Reben hochwachsen, wie die dann auszutreiben und dann am Ende hängen Trauben dran, aus denen du Wein machst und das schmeckt geil, dann ist das meiner Meinung nach der schönste Beruf. Du machst jeden Monat was anderes, weil du mit der Vegetation arbeitest – und ich trinke auch unglaublich gerne Wein.

Weihnachtsbaum-Alternativen im Vergleich: welche ist die Beste?

Alle Jahre wieder …

Zur Story