
Blauwale singen im Pazifik seltener als sonst.Bild: NOAA / Elliott Hazen
Klima & Umwelt
Blauwale sind faszinierende Wesen, die eigentlich als passionierte Sänger gelten – doch in letzter Zeit vernimmt man ihre Stimmen immer seltener.
07.08.2025, 17:0107.08.2025, 17:01
Die Klimakrise hat längst nicht nur schlimme Folgen für uns Menschen und andere Landbewohner, ganz im Gegenteil: Wer im Wasser lebt, erlebt wahrlich schwierige Zeiten. Korallenriffe entwickeln sich zurück, ganze Fischarten sterben und Ökosysteme werden so auf den Kopf gestellt.
Eine Studie, in deren Zuge die pazifische Küste Kaliforniens sechs Jahre lang untersucht wurde, zeigt nun, wie stark Meeres-Hitzewellen das Verhalten von Blauwalen beeinflussen. Besonders die massive Hitzewelle "The Blob", die zwischen 2013 und 2016 den Pazifik von Alaska bis Mexiko aufheizte, hatte drastische Auswirkungen.
Klima: Blauwale singen dramatisch weniger, weil sie keine Zeit haben
Die Wassertemperaturen stiegen um bis zu 2,5 Grad Celsius, das Ökosystem geriet aus dem Gleichgewicht, und die Hauptnahrungsquelle vieler Wale, Krill, wurde plötzlich knapp.
Und die Wale? Die sangen plötzlich weniger. Ihre Gesänge, die normalerweise in den Ozeanen widerhallen, wurden während der Hitzewelle um fast 40 Prozent seltener aufgezeichnet.
Eine zunächst mysteriös anmutende Entwicklung, die jedoch einen traurigen Grund hat: Blauwale ernähren sich fast ausschließlich von Krill. "Es ist, als würde man versuchen zu singen, während man hungert", erklärt John Ryan vom Monterey Bay Aquarium Research Institute laut "National Geographic".
Die Tiere mussten ihre gesamte Energie darauf verwenden, Nahrung zu finden, und hatten schlicht keine Kraft mehr für ihre Lieder. Auch Finnwale zeigten ähnliche Verhaltensänderungen. Humpback-Wale hingegen, die eine vielfältigere Ernährung haben, konnten sich besser anpassen.
Die Hitzewelle hatte weitreichende Folgen: Krill, der normalerweise in großen Schwärmen vorkommt, wurde nicht nur weniger, sondern veränderte auch sein Verhalten. Mit gestörten Strömungen und weniger Nährstoffen im Wasser zerstreuten sich die Schwärme, was es den Walen noch schwerer machte, genug Nahrung zu finden. Für die Wale waren diese Jahre "unglaublich stressig", meint Ryan.
Klimakrise: Meereserwärmung nicht nur für Wale problematisch
Auch in anderen Teilen der Welt, wie den Gewässern Neuseelands, wurden laut "National Geographic" ähnliche Beobachtungen gemacht. Eine Studie von Dawn Barlow zeigte, dass Blauwal-Gesänge in Jahren mit ungewöhnlich warmem Wasser ebenfalls abnahmen.
Die Gesänge, die oft mit Paarungsverhalten verbunden sind, wurden seltener, was auf eine reduzierte Reproduktionsaktivität hindeutet. "Wenn es weniger Futter gibt, investieren sie weniger Energie in die Fortpflanzung", erklärt auch Barlow gegenüber "National Geographic".
Die Wissenschaftler:innen betonen, dass die Folgen solcher Hitzewellen weit über die eigentliche Dauer hinausreichen. "The Blob" hat laut Barlow "wirklich gezeigt, wie langfristig diese Konsequenzen sein können".
Besonders für langlebige Tiere wie Wale sind die Nachwirkungen gravierend. Und nicht nur für die Wale selber ist das ein Problem: Sie sind dem Bericht zufolge ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Ökosystems. Ihr Schweigen ist eine eindringliche Warnung vor den Folgen des Klimawandels.
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