Nachhaltigkeit
Supermarkt

Supermarkt: Unverpackt-Läden in der Krise – das steckt dahinter

abf
Unverpackt-Läden verspricht dem Individuum, Gutes für die leidende Umwelt tun zu können.Bild: imago images / Shotshop
Supermarkt

Supermarkt: Unverpackt-Läden kämpfen um ihr Überleben

Im Unverpackt-Laden wird nicht nur das Herz von umweltschonenden Plastikvermeider:innen, sondern auch von Bioliebhaber:innen gefüllt. Doch die einst trendige Branche kriselt.
13.10.2025, 13:1113.10.2025, 13:11

Ein Wocheneinkauf kann lästig sein. Nicht nur, weil er lange dauern und dabei schnell teuer werden kann. Sondern auch, weil die schiere Anzahl an Plastikverpackungen schon nach der ersten Speisezubereitung den Mülleimer überfüllt. Eine Gefahr für die ohnehin schon um ihr Überleben kämpfende Umwelt.

Um dem entgegenzuwirken, eröffneten 2014 erste Unverpackt-Geschäfte in Deutschland. Doch die Alternative zu dem unzufriedenstellenden Status quo steckt in der Krise.

Supermarkt: Unverpackt-Läden stecken in der Krise

Beim verpackungsfreien Einkauf sollen sich alle gut dabei fühlen, dem Plastik-Wahn den Rücken zu kehren. In Unverpackt-Läden stehen deshalb häufig vor allem biologische, regionale und saisonale Produkte im Mittelpunkt.

Das Konzept verspricht: Wer hier einkauft, zahlt zwar manchmal etwas mehr, erhält dafür jedoch hochwertige, gesunde Produkte. Zugleich leistet man einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.

Eigens mitgebrachte Behältnisse werden nach Betreten des Ladens gewogen und mit dem Leergewicht beschriftet. Ganz nach eigenen Rezepten und persönlichen Vorlieben können die Gefäße dann mit den Produkten befüllt werden.

An der Kasse wird schließlich noch einmal gewogen. Für jedes Produkt wird nur die errechnete Menge bezahlt, nachdem das Leergewicht des Behälters abgezogen wurde.

Wenn der Einkauf von einem spontanen Drang ausgelöst wird und Einkäufer:innen nicht dauerhaft mit eigenen Dosen, Gläsern und Beuteln herumlaufen, bieten viele Geschäfte mittlerweile selbst biologisch abbaubare Verpackungen oder sogar Mehrwegbehälter zum Kauf oder zur Pfandleihe an.

Eigentlich, so könnte man denken, ein rundum durchdachtes Konzept, das viel Anklang findet. Und doch muss die Branche um ihre Kundschaft kämpfen.

Unverpackt-Laden: Krisen machten dem Trend den Gar aus

Der Verband der Unverpacktläden in Deutschland hat derzeit 169 Mitglieder. Trotzdem beschreibt sein Geschäftsführer Sven Binner die aktuelle Lage der Branche gegenüber der "Hessenschau" als angespannt:

"2020 war das Thema Plastik in aller Munde und dementsprechend sind ganz viele Läden eröffnet worden. Im Kontext mit diesen vielen globalen Herausforderungen und Krisen ist das leider in den Hintergrund gerückt."

Er führt das rasante Ladenschließen aber auch auf Fehler der Kolleg:innen zurück. Viele Geschäfte seien ohne Vorerfahrung im Einzelhandel eröffnet worden – und gescheitert. "Wenn man es mit Start-up-Branchen vergleicht, ist es aber nicht untypisch, dass manche auch schnell wieder aufhören", erklärt er der "Hessenschau":

Dennoch zeigt er sich optimistisch: "Die Branche lebt". In vielen Geschäften laufe es weiterhin gut.

Deutsche Bahn macht sich in neuer Serie über sich selbst lustig
Die Deutsche Bahn startet ihre erste eigene Webserie – und holt sich mit Anke Engelke gleich eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands an Bord. In "Boah, Bahn!" geht’s mit Humor durch den ICE-Alltag.
Wer schon mal mit der Deutschen Bahn gereist ist, weiß: Zugverspätungen oder ganze Ausfälle stehen auf der Tagesordnung, geschlossene Boardbistros aufgrund von Personalmangel passieren regelmäßig. Deswegen hat man sicherheitshalber auch sein eigenes Brötchen dabei, zu viel trinken unterwegs darf man jedoch nicht, denn man weiß nie, wann die Toiletten ausfallen.
Zur Story