Wegen dem geringen Schiffsverkehr kommen die, vom Aussterben bedrohten Kegelrobben zurück an die Ostsee-Küste.bild: imago images / blickwinkel
Nachhaltigkeit
02.05.2020, 12:5508.06.2020, 18:34
Junge Kegelrobben tauchen in diesem Jahr vermehrt an der deutschen
Ostseeküste auf. Die gefährdeten Tiere genießen die Ruhe auf See und
an den Küsten, die ihnen die Corona-Krise beschert.
Kegelrobben nähern sich den menschenleeren Küsten
An der deutschen Ostseeküste werden in diesem Jahr
deutlich mehr junge Kegelrobben gesichtet als in den Jahren zuvor.
"Darunter sind sehr viele im Lanugo-Fell, dem weißen Babyfell", sagte
die Robben-Forscherin des Deutschen Meeresmuseums Stralsund, Linda
Westphal, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Meeressäuger genießen
offenbar die Ruhe, die ihnen die Beschränkungen für die Menschen in
der Corona-Pandemie ermöglichen. Sie werden weniger auf See gestört,
weil es deutlich weniger Schiffsverkehr gibt. Und sie kommen an die
fast menschenleeren Küsten heran.
In großen Scharen ruhen sich die Kegelrobben auf kleinen Sandbänken oder Stränden aus.bild: imago images / blickwinkel
Jungtiere ruhen sich aus
Jungtiere wurden laut Westphal vor allem rund um den Greifswalder
Bodden gemeldet – an der Südostküste Rügens, im Stralsund und bei
Greifswald. Aber auch weiter westlich, bei Zingst, Nienhagen und
Heiligendamm wurden junge, ruhende Kegelrobben gesehen.
Robben-Geburten konnten in diesem Jahr nicht nachgewiesen werden.
Möglicherweise, weil wegen der Corona-Beschränkungen weniger
Wissenschaftler unterwegs waren. Auf der Greifswalder Oie wurden
jedoch zwei tote Neugeborene angespült, wie Westphal berichtete.
Die Insel ist der am stärksten von Robben genutzte Liegeplatz vor der
Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. In diesem Frühjahr seien an
einem Tag einmal 232 Robben gezählt worden. Über Monate hinweg seien
es immer mehr als 100, bisweilen 150 bis 180 Tiere gewesen.
Kegelrobben stehen in Deutschland unter Schutz und gelten als sehr
gefährdet. In Deutschland war vor 100 Jahren offiziell die damals
letzte Kegelrobbe erlegt worden. Mit mehr als 38.000 Tieren haben die
Meeressäuger nun etwa die Hälfte des Bestandes vom 19. Jahrhundert
von geschätzten 80.000 bis 100.000 erreicht.
(vdv/dpa)
Ungerechtigkeiten beseitigen, einen Beitrag für eine bessere Welt leisten – diese Mission hatten Lina Johnsen (26) und Theodor Schnarr (33) seit sie kleine Kinder waren. Heute, über 20 Jahre später, ist das noch immer ihr Antrieb. Mehr noch: Als Aktivist:innen der Letzten Generation ist diese Mission zu ihrem Lebensinhalt geworden, dem sie alles andere unterordnen.